In Psycho-Rätsel trifft beides aufeinander. Auf 224 Seiten gilt es, über 100 Denksportaufgaben mit Charakteren und Situationen aus Alfred Hitchcocks bekanntesten Filmen zu lösen. Wissensfragen zum Leben und Werk des Meisters komplettieren dieses einzigartige Rätselbuch.
Alfred Hitchcock war ein grausamer, gebrochener Mann – und gleichzeitig einer der begabtesten Regisseure der Filmgeschichte. Man ahnt, dass er diese Dualität gezielt einsetzte. Allen augenzwinkernden Kurzauftritten und zu Unrecht beschuldigten Schurken auf der Flucht zum Trotz, stecken die 53 Filme des Regisseurs voller schrecklicher Geheimnisse, falscher Identitäten und schändlicher, fataler Begierden.
Hitchcock hat seine Obsessionen so lebensnah auf Zelluloid gebannt, dass er noch vier Jahrzehnte nach seinem Tod als unbestrittener Meister des Regiefachs gilt, im Nu an einer Silhouette oder neun Federstrichen erkennbar. Die Filme – die eine Brücke vom Stummfilm zum goldenen Zeitalter Hollywoods schlagen und durch innovative Autoren, Filmschaffende und einige der größten Filmstars aller Zeiten geadelt wurden – haben sich nicht nur aufgrund fesselnder Szenen oder Momente blanken Horrors in unserem Gedächtnis verankert, sondern auch, weil sie etwas Dunkles und Beunruhigendes über den Mann offenbaren, der sie ersonnen hat. Umgekehrt offenbaren sie genauso etwas Dunkles und Beunruhigendes über uns selbst.
Die folgenden Rätsel und Vexierfragen erwecken Szenen aus Alfred Hitchcocks unvergesslichsten Werken zum Leben. Gelegentlich gehen sie auf Drehungen und Wendungen ein, die einem mit den Filmen weniger vertrauten Betrachter vielleicht nicht so präsent sind – doch fairerweise muss man sagen, dass fast ein Jahrhundert Zeit war, um Der Mieter anzuschauen. Hier werden Ihre Fähigkeiten der Herleitung, Ihre Rechenkünste und Ihr logisches und kreatives Denken gefordert. Wenn einige Rätsel teuflisch erscheinen, ist das also nur passend.
Mit Alfred Hitchcock verbinde ich einfach packende Filme, mit ordentlich Tiefe. Um so gespannter war ich natürlich auf dieses Spielbuch, in welchem man in die Filme und in das Leben Alfred Hitchcocks eintauchen konnte.
Der erste Eindruck beim Durchblättern versprach so einiges. Bunte Seiten, reichlich Illustrationen und eine stattliche Seitenanzahl, sorgten bei mir dafür, dass ich dann auch schnell startete. Die erste Überraschung erlebte ich dann bei den Kapiteln. Man begann mit Psycho, welches von Seite 16 bis 54 gehen sollte. Doch statt durchgehend die Erlebnisse von „Psycho“ und dessen Rätsel zu lösen, gab es bereits auf Seite 30 den Wechsel zu „Verdacht“. Darauf folgte „Die 39 Stufen“ und schließlich „Bei Anruf Mord“, bevor es dann zu Kapitel 2 mit „Das Fenster zum Hof“ losging. Ich möchte nicht kleinlich wirken, aber von außen wirkte es auf mich so, das ich von Seite 16 bis 54 Psycho durchleben dürfte und danach „Das Fenster zum Hof“. Dem war aber nicht so.

Trotzdem merkte ich spätestens, nach dem Abschnitt mit „Verdacht“, das man hier Fans so richtig begeistern wollte. Ich fand nämlich ein Quiz, welches sich auf bestimmte Filme konzentrierte. Im späteren Verlauf gab es noch weitere dieser Quiz-Runden, welche ich wirklich nicht unangenehm fand, auch wenn ich so gut wie nichts beantworten konnte.
Wenn wir schon bei Rätseln sind, möchte ich auch gleich auf diese eingehen. Um es gleich vorweg zu sagen, sie sind wirklich richtig schwer. Neben einer guten Auffassungsgabe und logischen Denken, sollte man ein Geschick für Zahlen mitbringen, denn alle drei Attribute werden wirklich händeringend benötigt. Für mich waren die Rätsel größtenteils z.B. viel zu schwer. Hier halfen meist auch die Lösung samt Erklärung nicht. Diese waren zwar da, aber verwirrten mich meist mehr.

Optisch war ich aber wie gesagt sehr angetan. Die einzelnen Abschnitte, welche sich auch noch farblich voneinander unterschiedenen, waren toll in Szene gesetzt worden und machten beim Betrachten wirklich Spaß. Schade nur das es sich trotz allem eher an Fans von Hitchcocks Werken richtete, als vielleicht an Neu-Entdecker.



Wer Alfred Hitchcock gut zu kennen scheint und auch in seinen Filmen jedes Wort mitsprechen kann, der darf hier sehr zugreifen. Aber auch Personen mit Gefallen an kniffligen Logik und Mathe-Rätseln dürften hier ihre Freude haben. Für mich war das Buch nicht ganz meins, da ich vor allem mit der Rätselauswahl nicht zurechtkam. Optisch gelungen und zudem mega informativ fand ich es trotzdem, denn man bekam sofort Lust, die Filme Hitchcocks zu schauen.


Autor/-in: Jason Ward

Ich danke „Ullmann Medien“ für das Rezi-Exemplar
