»Als er das Seepferdchen erschuf, war Gott wahrscheinlich besoffen.« Meeresbiologe Jorge Gomezjurado Anmutige Tänzer, Meister der Tarnung und romantische Liebende, doch auch schwerhörige Vielfraße, launische Griesgrame und langsame Faulpelze: All das und mehr sind Seepferdchen. Man findet die kleinen Fische nicht nur in Seegras­wiesen und Mangrovenwäldern, sondern ebenso im Schachspiel und in griechischen Sagen – und wie kommen sie eigentlich auf Kinderbadeanzüge, Geldmünzen und Toilettenschüsseln aus dem alten Rom? Was macht sie trotz ihrer Trägheit zu erstklassigen Jägern, warum ist ein Hirnareal nach ihnen benannt, wie können sie uns helfen, besser zu schlafen, und sogar die Robotik inspirieren? Unterhaltsam und informativ erzählt Till Hein von kuriosen Erkenntnissen der aktuellen Forschung, geht Mythen auf den Grund und lüftet so Geheimnisse über die verrückten Pferde der See.

 

 

Seepferdchen, wer kennt sich nicht, die majestätischen Meeresbewohner mit der langen Schnauze und der aufrechten Haltung!? Was aber viele wohl nicht kennen, ist die Geschichte der Fische und was sie allgemein so besonders macht. So er ging es mir auf jeden Fall, weswegen ich mich mit Freude diesem Buch widmete, das schon auf der Rückseite mit ein paar interessanten Fakten aufwartete.   

 

Leider verschoss der Autor damit auch schon einen Teil seines Materials, da er die Aussagen der Rückseite in den 20 Kapiteln nur mehr beleuchtete. So wurde ein Stück der Spannung genommen, auch wenn so manche Erläuterung mich dann doch sehr überraschte. Allgemein wurde hier das Thema „Seepferdchen“ wirklich interessant erzählt, auch wenn Herr Hein hin und wieder ein wenig über das Ziel hinaus schoss und mancher Abschnitt dadurch etwas aufgesetzt wirkte. Das war sehr schade, zumal er ansonsten auf einen herrlich leichten Schreibstil setzte, der eben auch mitriss.

 

Man muss allerdings dazu erwähnen, dass viele Fakten nicht von ihm stammen, sondern man hier das Wissen über die Unterwasserpferdchen zusammengetragen hatte. Dabei setzte man sich allerdings auch mit Experten auseinander, welches dann eben von Herrn Hein hervorragend wiedergegeben wurde.

 

Was mir dann aber doch fehlte, waren Bilder. Egal ob bei den Beschreibungen zu den verschiedenen Arten, dem Einfluss in Mythologie und Popkultur oder ihrem außergewöhnlichen Körperbau, es fehlte einfach Bildmaterial, das dabei half ein besseres Verständnis zu bekommen. So gab es einfach unglaublich viel Text, der zwar wie oben beschrieben sehr angenehm war, aber gerade bei ausschweifenderen  Beschreibungen auch nicht half. Ich half mir zwar mit dem Tablet, aber angenehm war dies dann eben auch nicht.   

 
 
 
 
 

Wenn dieses Buch eines schafft, dann einen für Seepferdchen zu begeistern. Bei mir allerdings unter dem Vorbehalt, dass mir der Schreibstil hin und wieder zu aufgesetzt wirkte, viele Informationen durch die Rückseite schon verloren gingen und man keinerlei Bilder mit ins Spiel brachte.   

 
 
 
Titel: Crazy Horse -Launische Faulpelze, gefräßige Tänzer und schwangere Männchen: Die schillernde Welt der Seepferdchen
Autor/-in: Till Hein
Genre: Sachbuch
Verlag: mare Verlag
Seitenzahl240
ISBN: 978-3-86648-643-0
Erscheinungsdatum: 30.03.2021
 
 
Ich danke dem „Mare Verlag“ für das Rezi-Exemplar

One thought on “[Sachbuch-Rezension] „Crazy Horse -Launische Faulpelze, gefräßige Tänzer und schwangere Männchen: Die schillernde Welt der Seepferdchen“ von Till Hein”

  1. Ach ja, die „Rosse der Meere“ 😄 bei dem Bildmaterial geh ich vollkommen mit, die vermisse ich auch immer wieder schmerzlich in Sachbüchern

    Liebe Grüße!
    Gabriela

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