»Der einzige Grund, warum du noch am Leben bist, ist der, dass ich es dir erlaube.
Noch nicht abgedrückt habe.
Wenn ich will, dass du stirbst, bist du tot.
Du erinnerst dich an deinen Fehler, nicht wahr?
Das ist gut.
Dann verstehst du auch, warum dein Weg hier enden muss.«
Lippe in Angst: Ein Toter, der nicht identifiziert werden kann, und ein Killer, der keine Spuren hinterlässt. Kriminalhauptkommissar Florian Dreier und sein Team ermitteln fieberhaft, um weitere Morde zu verhindern. Währenddessen sucht die Strafrichterin Tara Wolf nach dem mysteriösen Rocker, der ihren Mann ermorden ließ. Dabei gerät sie in Lebensgefahr …

 

 

„Wolfsspiel“ kreiste schon lange in meinem Gedanken herum, so das ich es endlich aus dem Regal holte und las. Dabei war ich besonders darauf gespannt, wie der Autor sein Krimi-Debüt begann.

 

Doch lange musste ich darauf nicht warten, da schon die ersten Seiten bewiesen, das hier jemand mit sehr viel Herzblut schrieb. Schon der Mix aus Kommissar und Richterin fand ich interessant, da ich diese Mischung noch nie in einem Krimi hatte. Das diese dann auch stellenweise ihren eigenen Ermittlungen in verschiedenen Fällen nach gingen, war noch besser, da ich so nicht nur eine einzige Ermittlung erlebte, sondern gleich ein paar mehr. Dadurch fühlte sich der Krimi auch etwas realistischer an.

 

Real fühlten sich auch die vielen Charaktere an, welche das Debüt, überhaupt nicht wie eines aussehen ließen. Jede Person kannte sich schon lange und hatte anscheinend auch schon viel mit ihnen erlebt. Das war erst einmal irritierend, da dabei Dinge angesprochen worden, welche mir das Gefühl gaben, das es einfach einen Vorgänger gegeben haben müsste. Aber dem war nicht so. Somit hieß es für mich die Erlebnisse der Figuren zusammenzufassen, um schließlich ein klares Bild von der Situation zu erhalten. Dies klingt zwar sehr kompliziert, war aber wirklich leicht, da man stets über die Vorgänge im Bilde gehalten wurde. 

 

Trotzdem sprang mich eine Nebenfigur immer wieder an. Der Partner von Hauptkommissar Florian Dreier zeigt auf verblüffende Weise wie ein sonst sehr engagierter Polizist, immer mehr zum Schatten seiner selbst wurde. Doch wer jetzt glaubt das Alkohol oder Depressionen dahinter steckten, der irrt. Der Herr wurde Vater von Zwillingen, welche ihn und seine Frau ordentlich in Schach hielten. Sogar so weit das er seinen eigenen Berufsstand anzweifelte. Eigentlich echt krass. 

 

Trotzdem war das Hauptziel natürlich das Schnappen des Mörders. Diese Suche war anfangs wirklich spannend, da wirklich nichts auf den Täter hinwies. Um aber trotzdem einen Bezug zu ihm zu bekommen, erhielt man hin und wieder Einblicke in dessen Gedankenwelt. Leider waren es auch diese, welche zumindest mir zu früh verrieten, wer der Täter war. Das war zwar etwas ärgerlich, aber so erhielt ich immer die Möglichkeit zu schauen, wie schnell die Kommissare dahinter kamen und wie sie ihn aufhalten wollten. Tja, was soll ich sagen? Das Ende war schließlich wirklich spektakulär und auch sehr emotional. Jetzt noch einmal zu erfahren, warum Menschen getötet wurden und warum sie kleine Spielfiguren in Körperöffnungen hatten war wirklich packend, so da ich das Buch mit gutem Gewissen schließen konnte. 

 

 

Aus meiner Sicht ein gelungenes Krimi-Debüt mit toll erstellen Charakteren, welche auch mal außerhalb der Norm denken. Dazu gab es einen spannenden Fall, welcher mich gerade am Ende emotional mitnahm. Ich würde mich auf jeden Fall freuen mehr von Florian Dreier und Tara Wolf zu lesen, da die beiden wirklich ein interessantes Duo abgeben. 

 

Gmeiner Verlag – 314 Seiten – Taschenbuch: 13,00 € –
Krimi – 13.02.2019
Ein großes „Danke schön“ an den Gmeiner Verlag für das Rezi-Exemplar

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