Manchmal kommt alles ganz anders. Am Ende ist es doch keine Schlacht der Mächtigen und auch nicht der Klimawandel, der das Antlitz der Welt unwiederbringlich verändert. Es ist ein Meteorit, Krishna genannt, der die Menschheit erledigt – und das gründlich.
Die 26-jährige Kore jedoch hat überlebt. Ob das wirklich ein Glück ist, weiß sie nicht, zu groß ist die Verzweiflung und zu gespenstig die neue Welt. Während sie um jeden einzelnen Menschen trauert, den sie jemals kannte, kämpft sie fortan Tag für Tag um ihre Existenz. In ständiger Gefahr, zu verhungern oder zu erfrieren, verstrahlt oder verschüttet zu werden, beginnt die junge Frau eine strapaziöse Reise. Die Suche nach erträglichen Klimabedingungen, Nahrung und anderen Überlebenden führt sie quer durch die Welt. Kann sie es schaffen? Und sind andere Menschen in der neuen Welt wirklich etwas Gutes?
Findet es heraus …
Da ich einen Hang zu Dystopien habe und dabei auch gerne mal zu einem postapokalyptischen Roman greife, sprach mich dieses Buch einfach an. Vollends begeistert war ich dann aber von der Kurzbeschreibung, welche zwar die alte bekannte Gefahr durch einen Meteoriten beschrieb, aber eben auch hinterfragte, ob eine Welt danach wirklich noch durchstehbar ist.
Gleich zu Anfang lerne ich dabei Kore kennen, welche bereits die Apokalypse hinter sich hatte und einen Weg suchte, wieder ins Leben zu finden. Doch Moment, hieß es nicht, man darf die Apokalypse miterleben? Darf man auch. Im Laufe des Buches wechselte man vermehrt zwischen dem Heute und dem Früher. Dies fand ich unglaublich spannend, da sich die Geschichte dadurch nicht nur selbst erklärte, sondern auch offenbarte, wie wir Menschen mit der Mitteilung, dass eine Auslöschung der Welt bevorstehe, umgehen würden. Von Nachrichtensperren, über Panik, Selbstmorde & Co. durfte man hier wirklich alles erleben und es war einfach unglaublich. Es fühlte sich unglaublich echt an und war dadurch auch sehr emotional.
Doch die Geschichte fing nach dem Weltuntergang erst einmal so richtig an und bescherte mir ein Abenteuer, das mich tief in die Psyche des Menschen sehen ließ. Immerhin hieß es nun überleben, was bei giftigen Regen und kaum vorhandenen Lebensmittel schon sehr hart ist. Um so erstaunter war ich von Kore, welche einen unglaublichen Lebenswillen besaß. Aber auch sonst war sie eine sehr sympathische Person, die clever war und nur bei Themen wie „für Nachwuchs sorgen“ etwas arg pampig reagierte. Ich verstand ja die Ansicht, dass jede Frau selbst entscheiden sollte, wann und ob sie Kinder haben wolle. Aber freundlichen Leuten gegenüber so aus der Haut zu fahren und ihnen Vorwürfe zu machen, stand ihr überhaupt nicht.
Wo ich schon bei unangenehmen Dingen bin, möchte ich noch 2 Anmerkungen machen, was mir im Buch fehlte bzw. mich verwirrte. Zum einen wäre da die Monatsblutung, welche nicht einmal angesprochen wurde. Klar, dies wird gerne weggelassen, aber wenn man Themen wie Kinder bekommen anspricht, hätte aus meiner Sicht dieses Thema auch mit angesprochen werden müssen. Das andere war die enorme Tragkraft von Kore. Klingt komisch, aber da wir hier einen Roadtrip nach einer Apokalypse erlebten, hieß es natürlich viel Laufen und alles einsammeln was es eben zu sammeln gab. Doch Kores Rucksack, nebst Trolley konnten nicht nur enorme Mengen aufnehmen, sondern verursachten bei Kore auch keinerlei Probleme. Rückenprobleme, Abdrücke der Riemen oder gar völlige Erschöpfung gab es einfach nicht und das fühlte sich einfach falsch an.
Trotzdem muss man zugutehalten, das sich die Autorin über das Thema Apokalypse unglaublich gut informiert hatte uns auch sonst sehr viel recherchierte, um eine möglichst realistische Welt zu erstellen. Und das hat sie mit Bravour geschafft. Trotz kleiner Makel kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen.






