„Ich knittere nicht, ich lache nur“

Autor: Thomas Letocha
Preis: 8,99 €
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 192 Seiten
Reihe: 3.Teil der Oma-Else-Romane“
Verlag: Goldmann Verlag
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Was soll ich sagen? Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich noch mal diesen ganz besonderen Mann kennenlernen würde: Rudolf, 79 Jahre alt. Ich selbst bin fast 82, also um einiges älter als er. Aber was soll’s – ich bin mir sicher, dass Rudolf derjenige ist, mit dem ich gemeinsam in die Zukunft gehen will. Dabei hat es gar nicht nach einem Happy End ausgesehen. Denn plötzlich hatte sich Rudolf so seltsam verhalten. Und ich bekam Angst, dass eine andere Frau dahintersteckte. Und dann habe ich ihm hinterherspioniert. Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ich konnte ja nicht wissen, dass ich damit in ein großes Abenteuer hineinstolpern würde …


Ich bin einfach nur hingerissen. Denn dieses Buch versprüht einen Charme den man nicht so leicht entkommen kann. Es wird ein Thema auffasst das in unserer Gesellschaft für nicht möglich gehalten wird sondern einfach herunter gespielt wird. Immer öfter hört man von der Einsamkeit älterer Menschen, doch mit dieser Geschichte sollten all jene wieder Hoffnung bekommen. Den die Liebe im Alter gibt es noch.

In der Geschichte geht es um die gerade einmal 1,60m große(kleine) Oma Else welche sich mit ihren 82 Jahren noch einmal verliebt hat. Der glückliche ist Rudolf, der nach langen werben und vielen Abfuhren der kleinen Dame, ihr Herz erobert hat.

Das aus der Sicht von Else geschriebene Buch fängt an als Else und Rudolf gerade einmal 3 Monate zusammen sind. Sie bewohnen bereits in Rudolfs Haus, welches direkt an der Küste liegt und einen kleinen Abschnitt des Strandes für sich hat. 

Bei ihnen wohnt Kyra, der verfressene Hund von Rudolfs Enkelin, welcher Else sofort ins Herz geschlossen hat, schon allein da sie immer Leckerlis in der Tasche hat. 

Alles könnte perfekt sein, wenn sich Rudolf nicht plötzlich so komisch benehmen würde. Über mehrere Kapitel kann man verfolgen wie Else probiert auch nur die kleinste Info aus ihm heraus zu bekommen und dabei nicht abgeschreckt ist, ihren Liebsten zu belauschen oder ihm zu folgen. Die waghalsigen Kletterpartien welche sie bei ihren Verfolgungen erlebt, fand ich leider sehr übertrieben und absolut unpassend für eine Dame ihres Alters.

Nach und nach kommen immer mehr Personen ins Spiel. Zum einen Otti, Rudolfs bester Freund, „Belmondo“ der eigentlich Friedrich heißt und Rudolfs Bruder ist und Stiernacken welcher sich als ihr Nachbar herausstellt.

Das Abenteuer fängt erst richtig an als Rudolf einfach verschwindet und Else nicht Bescheid gibt. Sie ist fassungslos und verliert langsam das Vertrauen in ihren Liebsten. Die Ereignisse die sich danach ergeben sprudeln gerade so vor Humor, Trauer und der einzigartigen Art von Else.

Was ein Megafon, eine Radiosendung und ein Rolls Royce miteinander zutun haben? Das verrate ich hier einmal nicht. Das wäre zuviel des Guten.

Um es kurz zu machen, ich habe dieses Buch förmlich verschlungen. Es ist leicht zu lesen, sprüht vor Humor und eignet sich auf Grund der geringen Seitenanzahl perfekt für einen Strandtag . Die beschriebenen Orte sind glaubhaft und wunderschön umschrieben. Gerade die Beschreibung der nordischen Küste ließ mich hin und wieder denken selbst da zu sein. 
Die kleineren Übertreibungen über die Beweglichkeit Oma Elses konnte ich noch verschmerzen, nur Belmondo war für mich als Charakter ein Fehltritt da er irgendwie nicht in das Geschehen passen will und mir einfach zu penetrant ist.

Ansonsten ist dies ein gelungenes Werk welches ich gerne weiter empfehlen werde.
 
 

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