Preis: 11,99 €
Einband: Taschenbuch
Genre: Horror
Verlag: CreateSpace
Seitenanzahl: 204 Seiten
ISBN: 978-3-7855-6001-3
Veröffentlichung: 01.04.2018
Bildquelle: Amazon

Angst, Blut und Schmerz.
Chester Harris will mehr davon. Er ist Horrorautor und es stellt ihn nicht länger zufrieden, die Leser mit seinen Gruselgeschichten zu erschrecken. Daher lädt er zu einem Horrorabend ein, der seinen ahnungslosen Gästen alles abverlangt. Sie müssen ein Spiel um Leben und Tod überstehen, indem sie die eigenen Grenzen überschreiten. Angst, Blut und Schmerz stehen auf Chesters Speiseplan und er wird viel davon bekommen.
Warnung: Der Horrorroman enthält explizite Gewaltdarstellungen und abstoßende Details.
Quelle: Amazon
Dieses Buch erhielt ich direkt von der Autorin, welche mich ansprach, nachdem mir ein Buch aus dem Horrorgenre nicht so ganz zusagte. Nachdem ich dann die Kurzbeschreibung zum Buch erlesen hatte, konnte ich einfach nicht „Nein“ sagen und erhielt das Buch, welches die Autorin sogar signiert hatte. 
Da ich mein Leben mit einigen Ängsten beschreiten muss, sorgte dieses Buch, bei mir, für ordentlich Neugier. Müsste ich mich meinen Ängsten stellen? Würde ich meinen persönlichen Horror erleben? Am Ende kann ich sagen, nein. Denn so extrem war es dann doch nicht, aber eine Nacht im Buch würde ich  trotzdem ablehnen.

Die Story an sich war clever durchdacht und punktete mit so manchen überraschenden Moment. Auch die Idee des Buches habe ich vorher noch nie erlesen können. Hier war es auch hilfreich mit der Autorin Kontakt zu haben, da sie mich darüber aufklärte, das sie bewusst Klischees des Genre, versuchte zu vermeiden. 

An was es mir fehlte war die Atmosphäre. Wo im Film ein Jumpscare schon für ordentlichen Angst sorgen kann, so sind es in Büchern die Beschreibungen. Auch eine schnelle Abfolge von Geschehnissen kann dies versuchen, aber beides war im Buch nicht zu finden. Dunkle Gänge wurden mit wenigen Worten abgetan, wobei eine genauere Beschreibung mit Spinnenetzen, Spinnen, hallenden Geräuschen und schattenerzeugenden Lampen, so mancher Frau die Schweißperlen auf die Stirn gebracht hätte. 

Ich hatte zudem nur das Gefühl, das es um die Todesangst geht, obwohl es um alle Ängste gehen sollte. Wo blieb die Angst vor dem Ersticken oder die sich nicht mehr bewegen zu können? Ein wenig mehr Vielfalt und hätte mich mehr zum Buch hingezogen gefühlt.

Wenn ich eines kam, dann sehr flink durch das Buch. Die Wortwahl war sehr klar und beherbergte fast keine Fremdwörter, die dem Leseverlauf Einhalt gebieten konnten. Allerdings sollte man sich darauf gefasst machen, das die Autorin so einige ungeheuerliche Momente ins Buch eingebaut hat, welche mich zum Teil schon sehr schockierten, denn an Blut wird nicht gespart.

Die Geschichte dreht sich um Chester Harris, welcher Horrorbuch-Autor ist und dem so langsam das Publikum abhanden kommt. Er will es jedoch nochmal allen zeigen und veranstaltet ein Abendessen, welches seinen Gästen lehren soll, was es heißt Horror und Angst zu spüren. 

Chester macht im Buch einen erstaunlichen Wandel durch, da er anfangs sehr harmlos wirkt, aber schließlich immer mehr in den Wahnsinn abdriftet. Dieser Wandel machte mir wohl am meisten Angst, da er zeigte wie viel man für etwas opfern kann. 

Seine Idee und seine Gäste ergeben eine interessante Mischung, da die geladenen Personen wohl nicht gerade Fans davon sind, sich ihren Ängsten zu stellen. Als sie es jedoch müssen, hatte ich manchmal das Gefühl, das sie viel zu leicht aufgaben. Wo blieb ihr Überlebenswille? Hatten sie keinen? 

Der vorbereitete Abend hatte fast etwas von Gangster-Spielchen, in denen die Bosse ihren Untergebenen oder Komplizen zeigten, wer hier die Macht hat. Blut durfte hierfür ordentlich fließen, immerhin wollte man einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Das Ende, war dann etwas mit dem ich mich nicht so ganz anfreunden konnte, da er meiner Meinung nach zu voraussehbar war. Der große Showdown hätte für mich ruhig noch etwas blutiger und ausgefallener sein können, aber hier spalten sich die Meinungen und das ist auch gut so. 

Ein besonderes Highlight war jedoch die Entwicklung so mancher Personen, welche erst in der Todesangst, ihren Gefühlen freien Lauf ließen. Lang verheiratete Paare, die vielleicht kaum noch ein Wort wechseln, stehen sich plötzlich gegenüber und zeigen, das ihre Liebe immer noch existiert. Dies ist vielleicht nicht gerade Angst fördernd, aber man fiebert mit, ob dieses Paar, sich vielleicht doch bald wieder in den Armen hält. 


Wenn dieses Cover eines kann, dann überzeugen. Besonders die Schreibweise des Buchtitels hat es mir angetan, da die zerkratzt wirkende Schrift einfach zum Buch passt. 

Auch wenn es schon genug Bücher in den Farben rot, schwarz, weiß gibt, springt dieses einfach aus der Menge heraus. Hierfür sorgt der rote Hintergrund mit der weißen Schrift. Aber auch die männliche Silhouette hat etwas, da man sie gut mit dem Hauptcharakter in Verbindung bringen kann.


Für einige der blanke Horror, für mich eine interessante und gut durchdachte Story, welche vor guten Einfallen gerade zu strotzt. Allerdings fehlte es mir ein wenig an Atmosphäre und Tiefgang. 

Ein großes „Danke schön“ an die Autorin Tanja Hanika, welche mir ihr Buch überließ und stets ein offenes Ohr für mich hatte. 

Rezensionen anderer Blogger:

7 thoughts on “[Rezension] Tanja Hanika – Der Angstfresser”

  1. Hallo liebste Kerstin,

    naja auf Blutdrinks und Braten "ala Mama", kann ich schon sehr gut verzichten. 😀

    Ich bin sehr erleichtert das meine Kritik so gut aufgenommen wird. Ich dachte die ganze Zeit das ich mich unbeliebt mache oder den Zorn der Fans auf mich ziehe.

    Die Erleichterung, das man mich versteht und meine Meinung akzeptiert ist daher gerade zu grenzenlos. ^^

    Ich hoffe auch du hast eine schöne Woche

    Liebe Grüße zurück, Anja

  2. Hallo liebe Anja,
    bei dem Satz das du keine Nacht in dem Buch verbringen wolltest musste ich erst grinsen und dann denken 'nein, ich auch nicht'. 🙂
    Für mich war das sehr Horror-like, aber ich kann so gruselige Bücher nicht so gut vertragen, vor allem wenn die Details blutig sind und das waren sie echt
    Was mich so faszinierte hast du auch angesprochen – die Wandlung einzelner Charaktere und der Überlebenswille und das mörderische Tempo.
    Deine Rezension ist toll und ehrlich und so soll es doch auch sein.
    Liebe Grüße und komm gut in die neue Woche
    Kerstin

  3. Hihi "Sonnenkind" *-*

    Oh ja, Mitleid hatte ich auch mit ihnen! Und wie wundervoll sind bitte deine letzten Worte du Zuckerstück!? :-*

    Ich denke es bringt immer jemand eigene Erfahrungen mit und empfindet aufgrunddessen Bücher sehr intensiv, oder eben nicht intensiv genug. Wie Conny schon auf Twitter geschrieben hat, du hast deine Kritikpunkte klar benannt und bist bei dir geblieben. ich hoffe das andere Bücher von Tanja dich ehr abholen können. "Scream Run Die" ist bspw. feiner Trash für zwischendurch 😉

  4. Hey du Sonnenkind,

    ich glaube es lag einfach daran, das ich zu sehr weiß, was es heißt Angst zu haben. Immerhin bekämpfe ich gerade genug von ihnen. 🙂

    Ja, die Zombies waren schon heftig bzw. taten sie mir dann total leid, wo sie von ihrem Trip runter kamen. Wer weiß was uns noch erwartet. ^^

    Ich danke dir für deinen Besuch und du weißt doch, das ich euch beide nur zu gerne verlinke. Ich verliere mich immer in euren Rezensionen.

    Mach dir noch ein schönes Wochenende

  5. Huhu meine Feine,
    hach schade das dich Chester nicht gänzlich packen konnte! Was das Ende betrifft bin ich voll bei dir, aber ansonsten fand ich die Geschichte rockig! Allein die lebende Zombies und ich könnte mir all das super als Kurzfilm vorstellen *-*

    Lieben Dank fürs verlinken :-*

  6. Hey Conny,

    ich hatte etwas Angst diese Rezension zu veröffentlichen, da sie doch so extrem von dem abweicht, was ihr anderen empfunden habt. Aber am Ende wollte ich ehrlich sein und naja, das kam dabei heraus. -.-

    Wenn du meine Rezension verlinken möchtest, darfst du das natürlich.

    Mach dir noch ein schönes Wochenende

    Liebe Grüße, Anja

  7. Hallo Anja,
    trotzdem unsere Meinung zu diesem Buch bissl auseinandergeht, finde ich Deine Rezension toll und vor allem aussagekräftig. Im Gegensatz zu Dir hatte ich schon ordentlich Kopfkino was die Atmosphäre betrifft, aber jeder Leser wird anders in Stimmung versetzt.
    Also nochmals Kompliment an Deine Rezension, die sich eventuell auch bei mir befinden darf?

    Liebe Grüße aus Wien
    Conny

Ich freue mich stets über Kommentare.