„Luzifer: des Teufels Sünden“

Autor:  Stella A. Tack
Preis: 14,90 €
Einband: Taschenbuch
Genre: Fantasy
Seitenanzahl: 378 Seiten
Veröffentlichung: 01.09.2016
Verlag: Herzsprung Verlag

In einem dunklen Kampf um den Thron der Unterwelt scheint alles verloren, bis verborgene Gefühle erwachen, die die Macht besitzen, alles zu verändern. „Also schön, dann bin ich eben verdammt“, knurrte ich grimmig und entschied mich. Triumphierend hob der Teufel seinen Kopf und begann zu lachen. Bittersüße Genugtuung in der honigweichen Stimme, während die brennenden Flammen der Hölle über unseren Köpfen zusammenschlugen.
Als die junge Evening einem sprechenden, orange-roten Kater mit Teufelshörner über den Weg läuft, ahnt sie noch nicht, dass ihre Welt nie wieder dieselbe sein wird. Schon bald muss sie erkennen, dass Teufel, Hexen und Dämonen nicht nur in Märchen existieren, sondern diese auch in den dunklen Gassen von Iuvavum umherstreifen. Unaufhaltsam wird sie zum Spielball im blutigen Machtkampf um die Hölle, in dem sie sich entscheiden muss: Wählt sie den Tod oder wird sie selbst zu einem Wesen des Bösen?  

Quelle: Herzsprung Verlag

Es gibt unterschiedliche Vorstellungen von der Hölle, doch eines ist klar, kalt ist es dort nicht. Von der brutalen Version bis hin zur kinderfreundlichen Variante finden wir alle nur erdenklichen Arten der Hölle. Auch Luzifer hat viele Gesichter und wird immer wieder unterschiedlich beschrieben.

Wir erleben alles aus der Sicht von Evening und dürfen miterleben wie sie vom frommen Dorfmädchen zu einer wahr gewordenen Sünde wird. Denn sie lernt niemand anderes als Luzifer kennen, einen Fürst der Hölle. Dabei liebt sie doch Erhart. Oder doch nicht?

Evening war für mich als Charakter sehr schwer zu durchschauen. Denn aus dem braven Mädchen wurde ein durchtriebenes, selbstsüchtiges Weib. Dieses konnte ich aber um so weniger leiden, je mehr ich las. Das teils kindische Verhalten nervte sehr schnell. Auch Luzifer konnte ich mir nicht als Höllenfürst vorstellen, denn auch er war viel zu verspielt. Zudem hätte ich gerne erfahren wie er das Land regiert und was seine Aufgaben sind.

Das Buch thematisiert sehr stark die Zeit der Hexenverbrennungen. Wir dürfen jene selbst erleben, was aber auch reicht, da die Beschreibungen selbst schon als Abschreckung reichen.

Leider muss ich sagen, das ich viel mehr von dem Buch erwartet habe, als ich am Ende bekam. Die Kurzbeschreibung der Autorin klang dermaßen überzeugend und einfallsreich, das ich mich auf ein Feuerwerk der Ideen freute.
Doch leider blieb dieses aus da mich die Geschichte kaum fesselte und man einfach das Gefühl bekam das etwas fehlte. Ich freute mich darauf von den himmlisch angepissten Engeln zu lesen oder den depressiven Zombies. Sowohl Engel als Auch Zombies waren im Buch vorhanden aber weder himmlisch angepisst noch depressiv. Ich hätte mir gewünscht das man mehr auf dieser Schiene geblieben wäre um der Sache mehr Pepp zu geben.

Die Schreibweise war sehr gut und gefiel mir sehr, auch wenn ich mit den Details oder Beschreibungen manchmal nicht ganz hinter her kam. Alles ging teilweise sehr schnell, so das man ganz genau lesen musste. 

Ein bisschen mehr schwarzer Humor hätte der Geschichte, meiner Meinung nach, ganz gut getan. So war ich immer am Wanken ob ich das Gelesene wirklich ernst nehmen soll oder nicht. Auch war es für mich als Fan der griechischen Mythologie, fast ein Unding Zeus in dieser Geschichte wieder zu finden und das auch noch als einer der Bösen. So richtig damit anfreunden konnte ich mich nicht.

Ganz überzeugen konnte „Luzifer“ mich leider nicht, trotz goldener Augen. Sehr schade. 

 
 

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