„23312“

Autor:  Rafael Haslauer
Preis: 14,99 €
Einband: Taschenbuch
Genre: Gegenwartsliteratur
Seitenanzahl: 188 Seiten
Veröffentlichung: 11.09.2016
Verlag: Windsor Verlag

Als sich Rafael Haslauer dazu entschloss, 15 Kilogramm Marihuana aus dem Kosovo nach Österreich zu schmuggeln, war er am Tiefpunkt seines Lebens angelangt. Nicht in der Lage klar zu denken, weil Alkohol und andere Substanzen beizeiten seinen Verstand lahmlegten, schraubte er sein Leben kontinuierlich nach unten, bis er sich in einer serbischen Gefängniszelle wiederfand. Von da an änderte sich alles. An einem Ort, an dem das Wort „Menschlichkeit“ mit Füßen getreten wurde, rappelte er sich auf und kämpfte sich durch den Gefängnisalltag bis hin zu den tiefsten Ecken seiner Seele und arbeitete sich langsam zurück ins Leben – ein Weg, der steiniger nicht hätte sein können.
Quelle: Amazon


Die Festnahme in einem fremden Land stellt sich wohl niemand berauschend vor. Zu oft sieht man Bilder aus deren Gefängnissen oder erfährt wie es in jenen zu geht. Doch ist dies wahr oder nur aufgepusht? Rafael Haslauer durfte am eigenen Leib erfahren was es heißt in einem serbischen Gefängnis unterzukommen und erzählt im Buch seine Geschichte.

Was macht man wenn man am Ende ist und mit sich selbst nicht mehr weiß wohin? Man macht Dummheiten und man lässt sich, wie im Buch, zum Drogenschmuggel ein. Doch auch so ein Unternehmen kann einmal schief gehen und schnell heißt es „Willkommen in einem serbischen Gefängnis“. Wir dürfen erleben wie der Alltag in so einem Gefängnis aussieht und welche Zustände dort herrschen. Dies erleben wir bis zur Entlassung nach über 2 Jahren.

Eine wahre Geschichte ist für mich immer noch ein Highlight da ich Biografien nicht besonders mag. Und doch faszinierte mich die Geschichte vom ersten Wort an. Dies lag wahrscheinlich am Wahrheitsgehalt. Trotz alledem vermisste ich ich einiges. Zum einen hätte ich mir mehr Details gewünscht. Wir erfahren zwar wie die Zellen in serbischen Gefängnissen ausgestattet sind und welche Makel sie haben, eine richtige Vorstellung im Kopf blieb jedoch aus da es zu wenige Informationen gab bzw die Beschreibungen zu schnell zur Seite gekehrt wurden.
Ich bekam das Gefühl das es mehr um die Menschen geht, die in einem solchen Knast sitzen als um ihn selbst.

Was mir komplett fehlte war die Verhaftung. Dies wird öfters erwähnt aber nie in allen Einzelheiten erzählt. Somit fehlte schon ein großer Teil der Geschichte. 

Die Emotion die mich am häufigsten beim lesen bemerkte war Verblüffung. Denn ich hätte erwartet das ich sehr viel über Banden, Schlägereien, Erpressung usw im Gefängnis lese, doch dies traf nicht zu. Es wird zwar gesagt das in Serbien ein Menschenleben nicht viel Wert hat, konnte aber während des Lesens diesen Eindruck nicht bejahen, da es allen gut zu gehen schien.

Was natürlich zur Spannung beitrug war die Schreibweise und die war sehr angenehm. Das Buch bescherte mir ein flüssiges Lesen und eine gegen Null gehende Fehlerzahl. So gefällt mir das. 

Zusammenfassend muss ich sagen, das mir das Buch sehr gut gefallen hat. Und trotzdem hätte ich mir gewünscht das man dem Autor eine höhere Seitenzahl eingeräumt hätte, um die Geschichte noch detailreicher zu erzählen. Wie bereits oben beschrieben fehlte z.B. die Verhaftung. Ansonsten eine tolle Geschichte, die ich wahrscheinlich nicht durchgehalten hätte.

 
 

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