LONDON, ENGLAND: In den Straßen geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren.
So auch die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht …
Oh wie lange hatte ich dieses Buch im Regal stehen? 2 Jahre oder länger? Und das nur, weil ich dachte, das die Reihe vielleicht eher klischeehaft mit den Themen London und Gespenster umgeht. Ach was habe ich mich geirrt, denn „Lockwood & Co.“ brachte mich in ein London, das ich so bisher nirgends gelesen hatte.
Schon der Einstieg ins Buch haute mich förmlich aus den Socken, da es mich gleich in eine nervenaufreibende Gespensterjagd beförderte. Doch anstatt dem Geschehen nur wahllos zu folgen, eröffnete sich mir eine kleine Vorstellungsrunde, in der ich nicht nur erfuhr, was es mit den Gespenstern auf sich hatte, sondern auch mit wem ich mein Abenteuer bestreiten würde.
So kam es das ich nicht nur Anthony Lockwood und seinen Helfer George kennenlernte, sondern auch Lucy, welche sich als die eigentliche Hauptakteurin im Buch entpuppte. Aus ihrer Sicht erlebte ich schließlich mein erstes Abenteuer mit der kleinen Gruppe und erfuhr dabei auch, wie ihre Charaktere gestaltet waren. Hier kann ich nur ein großes Lob aussprechen, denn die Gestaltung aller Protagonisten, egal ob im Vordergrund oder nur im Hintergrund, war einfach nur umwerfend. Selbst als Erwachsene konnte ich mich in alle hineinversetzen, was bei einem Jugendbuch nicht selbstverständlich ist.
Natürlich möchte ich nicht zu viel verraten, aber den Umstand, das Kinder die Wiedergänger fingen, darf ich wohl verraten, besonders da er für ein umgedrehtes Verhältnis von Kindern und Erwachsenen führte. Erwachsene wandten sich an Agenturen, welche Kinder losschickten, wo bitte hat man das schon erlebt?
Neben vielen offensichtlichen Dingen gab es hin und wieder auch welche die der Autor im Geheimen lassen wollte. Für mich ist es z. B. immer noch ein Rätsel in welchem Jahr ich mich befand, da hier durch Gegenstände wie Fernseher oder Autos nur leichte Andeutungen gemacht wurden. Gerade zu Anfang dachte ich mich im viktorianischen London zu befinden, musste diese Theorie aber schnell über Bord werfen.
Doch das war mir am Ende sogar egal, da die fließende Übersetzung einfach zu viel Spaß machte. Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band und hoffe das hier ebenso viel Detailliebe und Herzblut verarbeitet wurde, wie in diesem.
Der erste Band der „Lockwood & Co.“-Reihe bot mir ein faszinierendes London, mit interessanten Charakteren und einem spannenden Abenteuer. Oder kürzer gesagt: „Ich will mehr davon!“. Tolle Unterhaltung für Jugendliche und Erwachsene. Ich bin absolut begeistert.
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