„Speyerer Geheimnisse“

Autoren: Kerstin Lange
Preis: 10,90 €
Einband: Taschenbuch
Genre: Krimi
Seitenanzahl: 252 Seiten
Veröffentlichung: 22.09.2016
Verlag: Emons Verlag

Die geschichtsträchtige Reithalle im Speyerer Quartier Normand soll abgerissen werden, doch einige Bürger wehren sich entschlossen dagegen. Als einer von ihnen Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht wird, übernimmt Kriminaloberrat a. D. Ferdinand Weber die Ermittlungen – und entdeckt einen Zusammenhang mit einem Suizid vor neunundzwanzig Jahren. Je tiefer Weber gräbt, desto näher kommt er selbst dem Tod …

Vorab möchte ich mich bei Kerstin lange und beim Emons Verlag für das Leseexemplar bedanken.
Geheimnisse, die Vergangenheit und ein aktueller Todesfall, ein guter Mix für eine spannende Geschichte. Es sei jedoch geraten, vorab den ersten Teil gelesen zu haben, da viele Andeutungen zu jenen gemacht werden.

Wir erleben die Geschichte aus der Sicht mehrerer Personen, genau genommen aus der von Ferdinand Weber, welcher mittlerweile in Rente ist, seiner Freundin Jeannette, der Familie Schindler , Christian Hamacher und aus der von Mechthild Krause, welche ehemals eine Kneipe hatte.
Das Spiel aller lässt sich leicht verfolgen und auch die Wechsel sind sehr gut gelungen. 

Die Hauptgeschichte dreht sich um eigentlich viele Sachen die im Laufe der Geschichte immer mehr Verbindungen zu einander bekommen. Denn gerade eine alte, geschlossene Kneipe und eine Reithalle, die abgerissen werden soll sind die Hauptthemen um die sich die Geschichte dreht. 

Wer den Vorgänger kennt, kennt auch in etwa das Aussehen der Hauptcharaktere. Allerdings hätte ich mir doch gewünscht, das man die spezifischen Merkmale der Personen öfter benennt. Denn gerade wenn das lesen des letzten Buches etwas her ist, ist dies doch sehr hilfreich um wieder hinein zu kommen. 

Es gab nur wenige Charaktere die mich nicht überzeugen konnten, dazu gehört zum einen Jean-Luc der 30 Jahre vorher in Speyer, als Soldat, stationiert war. Ich empfand einfach kein Mitleid für ihn, was mir hoffentlich niemand böse nimmt. Interessanter war dann doch das Leben von Mechthild Krause , die mit ihrer Offenheit und Wärme punkten konnte. Die Geschichte von Maria, die bei Frau Krause arbeitete und deren Selbstmord bis in die Gegenwart Fragen offen lässt verlieh der Geschichte tatsächlich etwas geheimnisvolles.


Ich fand es zudem sehr interessant wie es auf einem Revier abläuft und wie die Polizisten ihre Arbeit betrachten. Dies wird zwar nicht sonderlich positiv dargestellt, allerdings kann ich mir dies bei dem Druck der auf jedem Polizisten liegt, gut vorstellen. Beeindruckend war auch die Sicht von Lokführern die einen Selbstmord erlebt haben. Denn wenn wir dieses Thema hören, denken wir zuerst an den Selbstmörder, jedoch nicht an den Fahrer des Zuges. Schuldgefühle, Ängste und Depressionen , lassen jene meist monatelang oder sogar für immer arbeitsunfähig bleiben. Gerade ein Satz schockte mich sehr.

Auf jeden Zugführer kommen 3 Selbstmorde. 

Einen auszuhalten ist schon ein Kraftakt, aber 3 mal zu erleben wie sich ein Mensch unter die Räder seines Zug wirft, ist nicht mehr vereinbar mit der Seele. Mich ließ es nachdenken.

Allgemein gefiel mir das Buch sehr gut. Das Ende überraschte mich sehr, da ich den wahren Täter nicht kommen sah. Gerade dies schätze ich sehr an Kriminalromanen. Das Thema Freundschaft spielt gerade in diesem Teil eine große Rolle, da wir erleben können wie schwer es sein kann zwischen 2 Seiten die Richtige zu wählen. 

Ich werde mir zu gegebener Zeit auch die restlichen Romane der Autorin zulegen, da mir der Schreibstil und die Schreibweise sehr gut gefiel. Die Kapitel hatten eine gute Länge und waren spannend umschrieben. Es wäre nur schöner wenn die Charaktere mehr durch ihre Merkmale erkennbar wären.

Ansonsten sehr zu empfehlen.

 
 

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