„Haus der Vergangenheit“

Autor: Jacky Unknown
Preis: 15,99 €
Einband: Taschenbuch
Genre: Liebeskrimi
Seitenanzahl: 495 Seiten
Veröffentlichung: 06.07.2016
Verlag: tredition

Elisa Arendt arbeitet als Lektorin in einem renommierten französischen Verlag in Paris. Obwohl sie sehr erfolgreich ist, stellt sie ihr Leben zunehmend in Frage. Während einer Auszeit auf Korsika lernt sie unverhofft Léonard Besson kennen und verliebt sich in ihn. Wenig später erfährt sie von einer seltsamen Erbschaft: einem Haus in Schleswig-Holstein, das ihr ein unbekannter Mann, Klaus Winter, vermacht hat. Sie reist dorthin, um mehr darüber zu erfahren. Auf den ersten Blick sieht alles nach Selbstmord aus, doch die Kripo hat schnell Zweifel daran. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings sehr zäh, der Kreis der Verdächtigen wird immer größer. Elisa wird zunehmend selbst in den Fall verwickelt und auf unheimliche Spuren ihrer eigenen Vergangenheit geführt, die sie schließlich in tödliche Gefahr bringen.
Quelle: Jacky Unknown – tredition

Vorab, möchte ich mich bei Jacky Unknown und tredition für das Leseexemplar bedanken.
Wo die Liebe ist kann auch der Hass oder Neid nicht weit weg sein. Das jener oftmals auch in Gewalt enden kann, können wir in „Haus der Vergangenheit“ erlesen. Die Idee aus Liebes- und Kriminalroman ist wahrscheinlich nicht neu, aber bei der Umsetzung einer solchen Vermischung der Genre gehört auch ein wenig Fingerspitzengefühl dazu. Das ausgewogene Maß aus Romantik und Leidenschaft ist dabei genau so wichtig wie der Nervenkitzel. Und genau dieses Maß war sehr gut ausgeglichen. Auch die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit waren gut intigriert und zeigten uns wie alles begann. 

Im Buch geht es um Elisa welche in Paris als Lektorin arbeitet und eigentlich ein ganz gutes Leben führt. Neben einem guten Job in einem renommierten Verlag, verbringt sie ihre Freizeit gerne mit Freunden oder bei ihrem Liebelingsitaliener.
Doch so langsam genügt ihr das nicht mehr und sie fühlt sich ausgelaugt und teils nerven sie Sachen, die sie vorher sehr mochte. Was macht man da am besten? Richtig, Urlaub und das am besten im Warmen. Ihre Reise führt sie nach Korsika, eine Insel auf der sie Erholung sucht und die Liebe findet.
Nachdem der Urlaub endet, beginnt der kriminalistische Teil des Buches welcher uns teilweise in die Jahre zwischen 1980-1982 zurück führt. 

Elisa ist einem von vornherein sehr sympatisch. Nur stellenweise hatte ich das Gefühl das ihre Freundlichkeit und Beliebtheit zu viel wäre. Der Umgang zu ihrer Kollegin Anna fand ich anfangs sehr angenehm. Da man die Geschichte von Anna erfährt, versteht man auch ihr Unbehagen. Das sich die beiden allerdings bei jeden Gespräch mit Liebesworten nur so überfluteten, nervte sehr schnell. 
Da waren die Gespräche und Nachrichten an Leonard schon angenehmer und spiegelten eigentlich meine eigenen Nachrichten mit meinem Partner wieder. 
Den Umgang mit ihrem Bruder, konnte ich schlecht einschätzen und wahrscheinlich würde ich genau wie dessen Frau reagieren, nämlich mit Eifersucht. Denn die Beziehung der beiden war doch um einiges mehr als herzlich und wirkte sehr künstlich.

Das Polizei-Team fand ich sehr durchwachsen, schon weil der Chef Kriminalhauptkommisar Bischoff ein ganz schön rauer Kerl ist, der anscheinend Freude dabei hat seine Untergebenen zu maßregeln und zu erniedrigen. Diese Ansicht kommt aber wahrscheinlich auf die Sichtweise jedes einzelnen an. Ich fand es nur sehr traurig, lesen zu müssen, das die Kollegen Angst haben ihren Job zu verlieren wenn sie einen Fehler machen. 
Ansonsten muss man sagen das sie teils sehr findig sind und nicht so schnell klein bei geben. 

Das wohl größte Rätsel im Buch, ist wahrscheinlich die Autorin selbst. Denn außer ihrem Namen findet man im Buch nix von ihr. 
Auch auf Internetseiten oder bei ihrer Leserunde hält sie sich bedeckt und verrät nur sehr wenig. Dies finde ich für eine Autorin leider garnicht passend.

Im Großen und ganzen ist dieser Erstlingsroman der Autorin Jacky Unknown sehr gut gelungen. Die Handlung ist sowohl im Liebes- als auch im Krimiteil sehr spannend und überraschte mich gerade gegen Ende. Auch die Schreibweise überzeugte mich vollkommen da man sehr leicht durch den Text kam. Es wurden so gut wie keine Fremdworte benutzt und auch das fehlen von Straßennamen in Paris oder Korsika erleichterte vieles. Denn diese kann ich meist weder aussprechen, noch weiß ich wo sie liegen.

Trotz ein paar Kritikpunkten wurde ich sehr gut unterhalten und hatte eines wahres Vergnügen dabei den Täter zu stellen. 

 
  

Ich freue mich stets über Kommentare.