„Der Blog des geheimnisvollen Sherwood Holmes: Der Fall des Seifenkönigs“

Autor: Gabi Neumayer
Preis: 9,95 €
Einband: Hardcover
Genre: Kinderbuch
Seitenanzahl: 108 Seiten
Veröffentlichung: 30.07.2016
Verlag: Knesebeck
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Vorsicht, Spürnase!

Zum zweiten Mal gibt die geniale Spürnase Sherwood Holmes (Juniordetektiv) in seinem skandalumwitterten Blog Einblick in seine hochgeheimen Fälle. Diesmal ist der Detektiv ganz auf sich allein gestellt, denn Mrs Hudson, seine Haushälterin, ist verreist. Die alltäglichen Dinge wie Wäsche waschen und Einkaufen, überfordern das Superhirn ziemlich, aber als die berühmten Fortescue-Diamanten gestohlen werden, ist er wieder ganz in seinem Element. Nur er erkennt die Verbindung des Diamantendiebstahls zum rätselhaften Einbruch in die Fabrik des gefeierten Seifenkönigs. Verwickelte Fälle sind schließlich seine Spezialität. Spannend wird es auch unter den Kommentatoren des Blogs, denn zwischen zwei Fans funkt es gewaltig. Auch Möhren-Arty ist wieder mit von der Partie, und Sherwood erhält anonyme Warnungen aus dem Blog …

Ach Sherlock Holmes, was würdest du wohl tun wenn man dich auf dieses Buch hinweisen würde? Würdest du es dir ansehen oder es mit einem Fingerzeig aus deiner Reichweite entfernen lassen? Ich würde ihm raten es sich doch wenigstens einmal anzusehen. Schon allein weil Watson im Buch kein angesehener Militärarzt ist sondern der Treue, immer für Abenteuer und Futter zu habende Hamster. Zudem heißt Holmes nicht Sherlock sondern Sherwood, aber dies sind wohl die einzigen Unterschiede, denn ansonsten sind sich die beiden verdammt ähnlich. Ok Sherwood behandelt Watson besser, das muss man ihm schon zu gute halten. 
Und wer kennt nicht den Erzfeind von Holmes? Moriaty, das Genie der Unterwelt. Natürlich durfte dieser nicht fehlen. Holmes ohne Moriaty? Das geht einfach nicht. Und natürlich ist er dabei…. nur eben anders. Denn unser alt bekannter Schurke hat anscheinend seine Liebe zu Möhren entdeckt und heißt zumindest in diesere Buchreihe Möhren-Arty. Schon auf der ersten Seite schmunzelte ich fröhlich vor mich hin und konnte den Namen “ Möhren-Arty“ garnicht oft genug geistig wiederholen. 
Natürlich gibt es noch weitere Charaktere wie die gute Mrs. Hudson welche für Sherwood den Haushalt tätigt. Doch was macht man wenn eine gewisse Mrs. zu einer Hochzeit fährt und einen frustrierten, verwirrten und teils auch überforderten Holmes zurück lässt? Es entsteht das Chaos. Denn wenn man es nicht gewöhnt ist die Wäsche zu machen oder einen Tee zu zubereiten kann dies ein Abenteuer für sich sein. 
Da Mrs. Hudson aber anscheinend das Internet für sich entdeckt hat, kann sie Holmes wenigstens über seinem Blog zu Rate stehen.
Wo wir wohl endlich beim Thema sind. Denn die Erzählweise ist mehr als unüblich. Denn um den Fall des Seifenkönigs lösen zu können, müssen wir Holmes´Blog lesen. Schon das alleine fand ich sehr unterhaltsam, aber es wird noch besser. Denn nach jedem Post des Detektivs können wir sehen wie viele ihn geliked haben und erhaschen den Blick auf ein paar sehr lustige Kommentare von Sherwood-Fans. Natürlich wird nicht nur über den Fall diskutiert, sondern oftmals werden auch private Dinge oder spirituelle Weisheiten mit hineingebracht. Auch diese Idee fand ich mehr als gut, leider überzeugte mich die Umsetzung nicht da die Anzahl der Kommentatoren zu gering war. Immer die Sorgen, Probleme oder Infos der selben Personen zu lesen war doch sehr langweilig. Auch die Auseinandersetzungen gerieten schnell mal aneinander. Hilfe für den Fall brachte keiner von Ihnen. 
Man merkt den Buch an das es für Kinder gemacht wurde und nicht für Erwachsene. Diese sollten sich doch lieber an den echten Sherlock halten und den Kindern ihren Sherwood lassen. Trotzdem würde ich mir wünschen den nächsten Band vielleicht etwas mehr Fülle zu verleihen und die Blogleser mehr in den Fall zu intigrieren. 
Leider habe ich den Vorgänger nicht gelesen, werde dies aber je nach Möglichkeit nachholen. Denn ein paar Fragen bildeten sich doch während des Lesens. Jene stelle ich allerdings der Autorin selbst. Ich empfand das Buch selbst sehr gelungen. Die Illustrationen von Alexander von Knorre sind mehr als gelungen und sprießen nur von Kreativität und Einfallsreichtum. Ein Buch das auf jeden Fall auffällt und es auch verdient hat.

 
  
 

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