„Sicht Unsichtbar“
Autor: Gabriela Kasperski
Preis: 20,90 €
Einband: Taschenbuch
Genre: Krimi
Seitenanzahl: 408 Seiten
Veröffentlichung: 20.04.2016
Verlag: Edition Octopus
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Wer hat Pensionsbesitzer Johan Havemann erschlagen? Der Verdacht fällt auf den Ranger des Naturschutzgebiets Silberbirke. Doch das gewinnorientierte Luxus-Öko-Projekt VillageGreen bringt verseuchte Geheimnisse und eine tragische Familiengeschichte zutage. Der begeisterte Vater Werner Meier ermittelt mit Hexenschuss und Snugly, während sich Zita, geplagt von der ultimativen Provinz-Krise, in die Pension Seeblick am idyllischen Greifensee zurückzieht, ausgerechnet dorthin, wo alle Fäden zusammenlaufen.
Bevor ich richtig los lege, noch ein kleiner Tipp. Lest bitte zuerst die beiden Vorgänger, denn im Buch gibt es öfters Anspielungen auf die beiden vorherigen Fälle welche man so nicht nachvollziehen kann. Zumindest geht es mir so. Dies werde ich jedoch nach holen da mir der 3. Fall von Schnyder und Meier sehr gefallen hat.
Wie bereits in der Kurzbeschreibung zu erlesen ist, geschah ein Mord am Pensionsbesitzer, was gerade in der kleinen Gemeinde für Aufregung sorgt.
Nach Monaten der Babypause ist dies der erste Fall für Meier. Dies ist für Zita natürlich nicht leicht da jene auch gerne wieder arbeiten gehen würde und sich mit der Vorstellung als brave Hausfrau zuhause zu bleiben nicht wirklich anfreunden kann. Zum Glück gibt es neben den Morden noch genug zutun so das Zita auf eigenen Wege Ermittlungen aufnimmt.
Für Action ist somit ausreichend gesorgt und man schwankt während des lesens immer zwischen den beiden oder auch anderen Charakteren hin und her.
Eine Geschichte aus vielen Perspektiven zu erzählen finde ich allgemein immer sehr gut da man nie weiß auf was der eine stößt und der andere nicht. Allerdings fande ich es zwischendurch sehr umständlich wie die Wechsel von statten gingen. Gerade beim umblättern fand ich es irritierend das auf der vorherigen Seite die Sicht von Zita beschrieben wird und auf der anderen Seite die Leute von VillageGreen dran waren. Ein kleines Symbol zwischen den Absätzen fände ich in solchen Momenten für angepasst, da man dann gleich weiß das jetzt ein Wechsel erfolgt.
Die Schreibweise fand ich durchweg sehr angenehm, ich musste zwar erst googeln was ein Snugly ist aber dies war ja mit ein paar Klicks schnell erledigt.
Ansonsten fühlte ich mich wie in einem Dorf-Krimi im TV. Alles wirkte sehr echt und nachvollziehbar. Nur mit der Größe des Dorfes hatte ich zwischendurch Probleme da dies mal kleiner und dann mal größer beschrieben wird. Aber sonst ein Ort der bestimmt sehr schön anzusehen ist.
Die Bewohner des Dorfes finde ich fast etwas zu kurios. Neben Störche liebenden Rangern und reimenden Poetinnen gibt es weitere Charaktere die dem Dorf ihren Charme geben. Ich kann selbst nicht sagen ob mir dies unbedingt gefällt da es mir eigentlich wirklich zuviele verschiedene Personen sind. In einem Dorf stelle ich mir 1-2 Personen vor die eben etwas anders sind.
Ein Punkt der mir auch Suspekt war, war die Herumreichung des kleinen Finn. Das Kind von Werner Meier und Zita Schnyder wird während der ganzen Geschichte mehrfach in fremde Hände gegeben. Zudem schafft es Meier auf Grund eines Hexenschusses nicht einmal den kleinen zu windeln. Ich fand dies etwas verstörend und ärgerte mich teilweise sehr wie die beiden mit dem kleinen umgehen nur weil sie ihre Fälle lösen wollen. Ein Kind mit 8 Monaten ist für mich kein Objekt das man herumreichen sollte sondern Bedarf immer noch der Aufmerksamkeit der Eltern.
Dies war zum Glück der einzige große Punkt der mich störte, in der weiteren Geschichte wurde ich gut unterhalten. Das Buch hat eine gute Mischung aus Spannung, Action und Komödie und entlockte mir oftmals ein „Oha“ oder brachte mich zum grinsen. Gerade das suchen der richtigen Aussprache für z.B. googeln, was ja für ältere Menschen nicht leicht ist, wurde humoristisch sehr gut verpackt.
Ich bin sehr begeistert und werde mir die beiden Vorgänger zu gegebener Zeit vornehmen. In meiner SuB sind sie auf jeden Fall schon mal.