Sie sind jung, sie sind stark – und sie sind gelangweilt: Normale, berufstätige Männer und Familienväter auf der Suche nach einem Mittel gegen die Leere in ihrem Leben. Sie treffen sich auf Parkplätzen und in Kellern von Bars, um mit nackten Fäusten gegeneinander zu kämpfen. Der Anführer dieser „Fight Clubs“ ist Tyler Durden, und er ist besessen von dem Plan, furchtbare Rache an einer Welt zu nehmen, in der es keine menschliche Wärme mehr gibt …
1. Regel: Ihr verliert kein Wort über den Fight Club.
2. Regel: Ihr verliert KEIN WORT über den Fight Club.
3. Regel: Wenn jemand „Stop“ ruft, schlappmacht oder abklopft, ist der Kampf vorbei.
4. Regel: Es kämpfen jeweils nur Zwei.
5. Regel: Nur ein Kampf auf einmal.
6. Regel: Keine Hemden, keine Schuhe.
7. Regel: Die Kämpfe dauern genau solange, wie sie dauern müssen.
8. und letzte Regel: Wer neu ist im Fight Club, muß kämpfen.
In einer Gesellschaft in der Leistung alles ist und der Stress oft zu Frustration umschwenkt, braucht man ab und an etwas, um sich wieder lebendig zu fühlen. Manche joggen, andere machen Yoga und wieder andere besuchen einen „Fight Club“, um durch Schmerz wieder daran erinnert zu werden, dass sie noch immer Menschen sind.
Doch ist das wirklich alles? Nein, ganz und gar nicht. Die Geschichte von Jack, welcher nicht nur unter Schlafstörungen leidet, sondern es als völlig normal ansieht, das eben IKEA-Möbel in seiner Wohnung stehen. Sie gehören eben zum Dasein dazu. Vom glücklich sein, ist Jake auf jeden Fall weit entfernt. Jedoch wird sein Leben in dem Moment auf dem Kopf gestellt, wo er Tyler Durden kennenlernt. Schnell wird der sympathische Seifenverkäufer, sein bester Freund, auch wenn ihre Charaktereigenschaften sehr verschieden erscheinen.
Doch dies traf auf noch eine Person zu und das war Marla Singer, welche man schon recht früh im Buch kennenlernte. Ihr verschrobener Charakter mit der mysteriösen Gabe einfach nicht sterben zu können, machte sie für mich zu etwas besonderem. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich etwas Angst vor ihr hatte, da sie sehr unberechenbar war und man nie wusste was sie als Nächstes tat. Eine der obskursten Situationen war allerdings der Ort, an dem Jack und sie sich trafen. Gruppen für alle möglichen Krankheiten waren ihr Ding, obwohl sie selbst nichts hatten.
Der wohl wichtigste Augenblick war schließlich der, in dem herauskam, wer Tyler Durden wirklich war und ganz ehrlich? Er konnte mich nicht wirklich begeistern. Wer bis dato nämlich dachte, hier würde es sich einfach um ein Buch drehen, in dem sich Männer zum Prügeln treffen, der irrte sich gewaltig. Doch genau diesen Punkt konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, da die Anzeichen für das eigentliche Problem von Jack viel zu versteckt bzw. für Laien nicht eindeutig zuzuordnen war. Er schockte mich, verwirrte mich aber auch.
Da ich noch nichts vom Autor gelesen hatte, ging ich sehr gespannt an das Buch und wurde schon damit überrascht wie es begann. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte zeigte sich, das man hier einfach mal alles anders machen wollte. Allerdings war es dadurch für mich um schwieriger an der Handlung dranzubleiben. Immer wieder blättere ich ein paar Seiten zurück, nur um etwas Gelesenes noch einmal zu durchforsten. Es blieb manchmal einfach zu wenig hängen. Schade, denn das, was ich gut herauslesen konnte, begeistere mich mit ausgefallenen Charakteren, einer sehr klaren Weltansicht und einer Wut auf die Welt, die man gut nachvollziehen konnte.
Nicht ganz leicht zu lesen, aber trotzdem etwas Besonderes. „Fight Club“ schaffte es soziale und politische Probleme in einer Form wiederzugeben, die man nur sehr selten findet. Personen mit psychischen leiden, sollten abwägen, ob sie es wirklich lesen wollen, da es zur Darstellung dieser kommt.
Goldmann Verlag – 256 Seiten – Taschenbuch: 10,00€ – Thriller – 01.12.2004
Hallo Anja,
ich kenne ja bis jetzt nur die Verfilmung und überlege schon ewig ob ich das Buch mal lesen sollte.
Da du ziemlich überrascht scheinst von der Auflösung, denke ich das du den Film nicht vorher kanntest oder? Mich würde jetzt deine Meinung im Vergleich interessieren.
Aber vielleicht schaffe ich es auch irgendwann selber das Buch zu lesen. 🙂
Auf jeden Fall danke für deine Rezension, du hast mir die Geschichte nochmal in Erinnerung gebracht.
Liebe Grüße
Diana
Huhu liebe Diana,
ich habe tatsächlich erst das Buch gelesen und dann den Film gesehen. So mache ich das immer. Ich muss aber sagen, das ich echt überrascht war, wie gut man die Charaktere dargestellt hat. Das Buch war nicht einmal wirklich dick und las sich recht flott. ich kann es dir auf jeden Fall empfehlen, denn so manche Sprüche kreisen immer noch in meinem Kopf. ^^
Es muss halt nicht immer das Neuste vom Neusten sein. 🙂 Ich lese dieses Jahr viele ältere Bücher, da ich einfach zu viele in meinen Regalen stehen habe. 🙂
Hab einen wundervollen Start in die Woche, Anja