Man beraubt sie der Früchte ihrer Arbeit, sperrt sie ein, beutet sie aus. Die Tiere auf dem Gutshof haben genug und proben den Aufstand – für eine bessere Welt, in der alle Tiere gleich und frei sind. Doch bald zeigt sich: Gleich heißt nicht gleich, und Freiheit ist ein kurzer Traum … George Orwells berühmte Allegorie über den Aufstand der Tiere ist bis heute der vielleicht klarste literarische Weckruf vor dem korrumpierenden Effekt von Macht. Wie schnell sich unsere Visionen von einer besseren Welt in einen totalitären Albtraum verwandeln können, das ist die zeitlose Warnung dieser Fabel.

 

 

Die Tiere sind los und das sogar zurecht, denn sie wollen sich von den Menschen überhaupt nichts mehr sagen lassen. Verständlich, immerhin werden ihnen die Eier und die Milch geklaut. Doch was tun?  

 

Kaum das die erste Seite aufgeschlagen war, ging es nach einer kurzen Beschreibung vom Hof, in welchen Tiere samt Bauer wohnten, auch schon damit los, das die Tiere überlegten, wie sie aus der Sklaverei der Menschen entkommen könnten. Ein interessanter Schritt, welcher nicht nur eine gute Planung, sondern auch Regeln brauchte. Denn natürlich wollte man Freiheit, aber um ein Zusammenleben zu ermöglichen musste es halt auch Vorschriften geben, welche für alle Tiere gelten sollten.

 

  1. Alles, was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind.
  2. Alles, was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund.
  3. Kein Tier soll Kleider tragen.
  4. Kein Tier soll in einem Bett schlafen.
  5. Kein Tier soll Alkohol trinken.
  6. Kein Tier soll ein anderes Tier töten.
  7. Alle Tiere sind gleich.

 

Was hier sehr harmonisch und fair klingen dürfte, entpuppte sich aber bald als fehlgeschlagene Umstrukturierung der Gesellschaft. Und damit wären wir auch beim springenden Punkt, denn trotz seiner 76-jährigen Existenz ist dieses Buch so aktuell wie nie zuvor. Und das zurecht, denn hier wurde Gesellschaftskritik nicht nur auf erschreckende Art und Weise geäußert, sondern auch unglaublich verständlich. man versteht sofort was der Autor einen mitteilen wollte und erschrickt, wenn er merkt, das er dies alles irgendwo her kennt.   

 

Dazu wäre zu sagen, das es mit seinen 144 Seiten, wirklich eine kurze Lektüre ist. Ich war selbst skeptisch ob auf dieser geringen Seitenzahl ein so komplexes Thema aufgegriffen werden kann, aber ich wurde es einen besseren belehrt. Ich war wirklich erstaunt, wie aktuell sich die Geschichte anfühlte, zumal das neue Cover sein übriges dazu tat.   

 
 
 
 
Dieses Buch verdient zurecht den Titel „Meisterwerk der Literaturgeschichte“. Auch wenn ich anfangs noch skeptisch war, konnte mich Orwells utopische Fabel einfach mitreißen. Ich bin von diesem Werk zutiefst beeindruckt und kann noch immer nicht fassen fassen es bereits soviele Jahrzehnte besteht. Chapeau, Mr. Orwell!
 
 
 
 
Autor/-in: George Orwell
Titel: Farm der Tiere
Übersetzer/-in: Heike Holtsch
Genre: Roman/Utopie
Seitenzahl144
Erscheinungsdatum: 18.01.2021
 
 

 

Ich danke „Randomhouse und dem Bloggerportal“ für das Rezi-Exemplar

Ich freue mich stets über Kommentare.