Preis: 10,99 €
Einband: Taschenbuch
Genre: Gegenwartsliteratur/Komödie
Seitenanzahl: 320 Seiten
ISBN: 978-3-7466-2931-5
Veröffentlichung: 20.05.2013
Verlag:  Aufbau Verlag

Schmeckt’s dir nicht, Schatz?

Beim ersten Mal ist es noch ein Versehen: Statt Pfeffer landet Rattengift im Gulasch – und schon ist Vivi ihren Haustyrannen Werner los. Als sie wenig später vom schönen Richard übel enttäuscht wird, greift sie erneut zum Kochlöffel. Fortan räumt Vivi all jene Fieslinge, die es nicht besser verdient haben, mit den Waffen einer Frau aus dem Weg – ihren Kochkünsten. Dann trifft sie Jan, der ihr alles verspricht, wovon sie immer geträumt hat. Vivi beschließt, dass jetzt Schluss sein muss mit dem kalten Morden über dampfenden Töpfen. Als ihr aber mehrere Unfälle passieren, keimt ein böser Verdacht in ihr. Sollte Jan ihr ähnlicher sein als gedacht? Zu dumm, dass sie sich ausgerechnet in diesen Schuft verliebt hat. Doch Vivis Kampfgeist ist geweckt …

Mit todsicheren Rezepten fürs Jenseits

Quelle: Aufbau Verlag
Dieses Buch wanderte durch eine Schenkung in mein Regal und erweckte auch sofort meine Aufmerksamkeit. Kein Wunder bei diesem tollen Cover.

Um endlich einmal ein Buch von Ellen Berg zu lesen, habe ich mich im Rahmen einer meiner SuB-Abbau-Challenges dazu entschlossen, dieses Buch zu lesen. 

Bereut habe ich es nicht, trotzdem gibt es leider ein kleines aber. Dazu aber jetzt mehr.

Kaum waren die ersten Seiten gelesen, befand man sich schon mitten im Geschehen. Denn der erste Tote im Buch erwartete uns recht früh. 

Lange trauerte ich diesem jedoch nicht hinterher, da das Leben von Vivi, unserer Hauptprotagonistin, jetzt erst richtig los ging. 

Wer die Kurzbeschreibung gelesen hat, der weiß eigentlich was im Buch passiert, denn sie verrät einfach viel zu viel. Ich persönlich mag ehr kurze und knappe Beschreibungen die, die Neugier wecken, aber den Leser weiterhin im Dunkeln tappen lassen. Ich ging daher mit dem Wissen an das Buch, das es Tote geben würde und sie durch Gift ihr Leben lassen müssten. Der Überraschungseffekt war damit bereits verpufft. Schade eigentlich.

Da wenigstens die Hintergründe, warum Vivi zu solchen Mitteln greifen musste, nicht erwähnt wurden, freute ich mich dann doch noch ein wenig auf die Geschichte. Leider musste ich hierbei feststellen, das der Humor nicht nach meinem Geschmack war. Natürlich gab es unterhaltsame Zeilen, aber die genügten einfach nicht um mich zum Lachen zu bekommen. 

Humor hin oder her, eine einigermaßen plausible und glaubhafte Geschichte hätte ich mir dann doch gewünscht. Wahrscheinlich kommt der Humor gerade von der Unmöglichkeit der Geschichte, aber ein wenig mehr Realismus hätte schon gut getan. Gerade die Handlungen der Charaktere waren dermaßen unpassend, das es mich schon richtig störte.

Was ich als Anfängerin der Kochkunst sehr interessant fand, waren jedoch die Rezepte am Ende des Buches. Diese wurden im Buch immer wieder einmal erwähnt und als äußerst schmackhaft dargestellt, wodurch die Neugier auf sie nur noch größer wurde. Tatsächlich werde ich mal eines von ihnen ausprobieren. 

Schriftlich kam ich sehr gut durch das Buch, da ich meine Freude an der modernen aber auch frechen Schreibweise hatte. Man spürte das die Autorin wert auf Details legte, auch wenn sich diese manchmal überschnitten. Die Idee zum Buch war ebenfalls lobenswert, denn bemängeln konnte ich nur die Umsetzung.


Auch wenn die Geschichte an sich schon schräg war, so übertrafen die Charaktere sie um weiten. 

Vivi war für mich eine Person die ich bis zum Ende nicht wirklich fassen konnte. Sie schwebte zwischen Cleverness und Unwissenheit, um es einmal freundlich auszudrücken. Tatsächlich verstand ich nicht wie eine Frau so gut kochen konnte, aber in anderen Sachen eine komplette Niete war. Hätte sie durchweg einen cleveren Charakter gehabt, wäre sie mir um einiges sympathischer gewesen. So zweifelte ich stark an ihrer Person und konnte am Ende überhaupt nix mit ihr anfangen. Auch äußerlich wankte sie stets. Denn so wie sie beschrieben wurde, war sie eine attraktive Frau, die aber kaum Beachtung bekam. Doch plötzlich standen die Männer förmlich bei ihr Schlange, was sehr deplatziert wirkte. Ich wurde das Gefühl nicht los, das die Autorin nicht so recht wusste, wie Vivi nun eigentlich sein sollte.

Die Opfer von Vivi, waren alle unterschiedlicher Art, leider aber stets dermaßen übertrieben, das ich schnell die Lust an ihnen verlor. Durch die Kurzbeschreibung erfuhren wir ja bereits wie sie den Tod fanden und durften nun noch erfahren warum sie frühzeitig ins Gras beißen mussten. 

Besonders schleierhaft war mir Vivi´s letzter Mann Jan, welcher Hauptkommissar war und ihren Fall bearbeitete. 
Kurz um, er hatte einen tollen Körper, aber schmuddelige Klamotten. Irgendwie passte das nicht. Auch die Art und Weise wie er die Beziehung mit Vivi führte, war sehr künstlich und würde im echten Leben, so wohl kaum passieren. 

Man merkt bereits, das ich etwas säuerlich auf Geschichte und Charaktere reagiere. Dies kommt ein wenig vom Frust, da die ganzen unrealistischen Szenen dem Buch den Witz nahmen und mir so auch den Spaß am Lesen verdarben.

Wenn eines lobenswert ist, dann die Covergestaltung.

Die Illustration ist mehr als gelungen und sehr unterhaltsam. Zudem wirken die fröhlichen Farben einfach anziehend

Besonders angetan hatte es mir allerdings die Art wie der Name der Autorin und der des Buches gestaltet wurde. Die Schrift ist sehr verspielt und lässt auf eine unterhaltsame Geschichte im Inneren hoffen.

Der Zusatz „(K)ein Liebesroman“ bestätigt dies.

Ich fühlte mich leider wenig unterhalten und hatte große Probleme mit den Charakteren. Trotzdem werde ich mir in geraumer Zeit ein weiteres Buch der Autorin vornehmen, um zu sehen ob diese Geschichte die Ausnahme war. 


6 thoughts on “[Rezension] Ellen Berg – Ich koch dich tot”

  1. Hey Barbara,

    ja mit ihren Alter kam ich auch nicht so ganz klar, da sie mal jüngere und mal ältere Ansichten hatte.

    Danke schön, die letzten Beiden waren Bücher von King. Zwar keine Volltreffer aber gut.

    Liebe Grüße, Anja

  2. Hey Kerstin,

    naja unterhaltsam würde ich sie schon nennen, aber eben kein Brüller. Mein Freund sah das Buch und guckte mich leicht ängstlich an, da er dachte dies wäre ein Kochbuch. 😀

    Ja das Cover war auch so eine Sache für sich, weil ich mir Vivi jünger vorstellte und weil ihr Mann ja anscheinend mit dem Sofa verschmolzen war. Irgendwas wird man sich schon dabei gedacht haben. ^^

    Liebe Grüße, Anja

  3. Hej,
    bei dem Titel hätte ich auch mehr erwartet. Titel und Cover lassen auf eine skurrile und lustige Geschichte hoffen. Ich stelle mir gerade meinen Mann vor, wie er vorm Ofen sitzt und mit dem Braten spricht. Denn vermutlich das soll ja dargestellt werde, oder?
    LG Kerstin

  4. Hallo,

    ich habe das Buch mit dem etwas schwarzen Humor gerne gelesen. Aber auch mir sind einige Zweifel an Vivi gekommen, sie wurde nicht altersgerecht dargestellt. Alles ist etwas überzogen, doch gerade das macht es für mich gut zu lesen. Aus heutiger Sicht würde ich wahrscheinlich 3 Sterne für dieses Buch vergeben.

    Liebe Grüße und hoffentlich hast du beim nächsten Buch wieder ein richtiges Highlight,
    Barbara

Ich freue mich stets über Kommentare.