Du magst Herausforderungen?
Wie wäre es mit dieser:
15 Tage, 15 Aufgaben – doch um zu gewinnen, musst du sterben.
Wie aus dem Nichts wird Hamburg von einer Suizidwelle überrollt. Auch Kilian Kaisers Freundin nahm sich auf grausame Art das Leben. Er recherchiert und stößt auf das Unfassbare: eine Internet-Challenge, die ihre Teilnehmer in den Selbstmord treibt. Auf seiner Jagd nach Gerechtigkeit wendet er sich an Kommissar Dornfeld. Der erfolgreiche Ermittler schenkt ihm keinen Glauben, bis ein weiterer Selbstmord die Stadt erschüttert. Dieser ist so entsetzlich, dass Dornfeld nicht länger wegsehen kann. Er muss erkennen: Das SPIEL FÜR GEWINNER existiert und es zieht immer mehr Menschen in seinen Bann. Auch Kilian hat bereits eine Einladung erhalten …
Kommt Alexander Dornfeld zu spät?
Bevor ich das Buch bewerte, möchte die Triggerwarnung, welche die Autorinnen am Anfang des Buches setzten, wiederholen. Das Buch sollte nicht von Menschen gelesen werden, die suizidale Gedanken hegen oder eine sehr intensive Drogenvergangenheit haben. Wer sich angesprochen fühlt, sollte sich an Freunde, Familie oder seinen Hausarzt wenden, damit diese helfen können. Ich bitte diese Warnung ernst zu nehmen.
Aber nun zum Buch, welches mir gerade wegen dem schaurigen Cover auffiel. Von Weitem noch echt gruselig, war es bei näherer Ansicht, nicht mehr ganz so faszinierend, da das dargestellte Gesicht, für mich, nicht so ganz zum Buch und seinem Inhalt passen wollte.
Doch das schreckte mich nicht ab, denn die Kurzbeschreibung, hatte da schon mein Interesse geweckt. Tatsächlich fühlte sich die Story dann auch sehr realistisch und glaubwürdig an. Besonders da es in den Medien immer mal wieder Berichte gibt, welche vor sogenannten Todesspielen warnen. Kein Wunder, denn in der Geschichte versucht eine Person, Menschen mit geringen Lebenswillen zum Sieg zu verhelfen, welcher in diesem Fall der Tod ist. Dabei gibt er sich selbst stets als Freund aus, was das Ganze nur noch schlimmer machte.
Besonders da diese Spiele leider wirklich existieren, lief mir regelmäßig ein kalter Schauer über den Rücken. Es fühlte sich so falsch und doch gleichzeitig so richtig an, das Buch zu lesen. Falsch besonders dadurch, da man den Personen gerne geholfen hätte, richtig, da man so erfuhr, auf was man bei Menschen in seinem Umfeld achten sollte. Trotzdem waren die angeblichen Gewinner des Spiels eine harte Nuss, da gerade der Tod jüngerer Personen mich sehr schockierte. Doch ich denke, das die Autorinnen genau darauf hinauswollten. Immerhin könnten die Ereignisse des Buches überall passieren.
Trotz einiger Momente wo ich das Gelesene erst einmal verdauen musste, war die Spannung und die Neugier stets anwesend. Dies lag vor allem daran, dass man die Einsichten in verschiedene Charaktere hatte. Die Autorinnen erschufen ein Spiel aus Täter, Opfer und Jäger, welches im regelmäßigen Wechsel interessante Einsichten bot. Gerade der Täter war dabei wohl die interessanteste Figur, da erst so nach und nach Einzelheiten über ihn bekannt wurden. Allerdings war auch Kommissar Dornfeld ein wichtiger Teil der Geschichte, da er dem Thriller tolle Kriminalarbeit hinzufügte.
Das aber gerade dieser Aspekt mir das Ende versauen würde, hatte ich allerdings nicht erwartet. Während der Täter in den ersten beiden Dritteln eine faszinierende Aura ausstrahlte, welche vor Härte und Selbstsicherheit förmlich strotzte, verlor er diese im letzten Abschnitt. Trotz seines Fehlers, eine Person mit Lebenswille durch das Spiel zu führen, blieb er dran. Natürlich lag das auch am angeblichen Opfer, da dieses den Täter nicht loslassen wollte, aber hier hätte ich mir einfach mehr Durchsetzungskraft gewünscht. Das Ende wurde schließlich genau so wie ich es mir fast schon dachte, wobei es gut in Szene gesetzt war.
Dies war übrigens ein weiterer Grund, warum ich das Buch, trotz seiner heftigen Handlung las. Die Darstellungen und die Handlungen der Charaktere, sowie die Einbindung von tollen Details verschaffte mir ein enormes Lesevergnügen. Dabei lobe ich besonders den Mut, nichts zu beschönigen, sondern auch die extremeren Szenen genau zu beschreiben. Genau wie im Film, gaben die guten Darstellungen von Wunden oder den Suizidmethoden, ein Gefühl, das sie alles andere als harmlos sind, sondern zu ernsten Verletzungen bis hin zum Tod führen können. Deswegen bitte nichts aus dem Buch nachzumachen.
Spannend, aber definitiv nichts für schwache Nerven. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte die Triggerwarnung am Anfang ernst nehmen. Dies liegt nicht nur an der realen Darstellung der Selbstmorde, sondern auch daran, wie schnell man in die Fänge einer Person geraten kann, die eine schwache Psyche ausnutzt. Fühlt ihr euch aber dem gewachsen, erlebt ihr einen packen Thriller, der das Wort Psycho davor, wirklich verdient trägt.
Vielen Dank an den „Telescope Verlag“ für das Rezensionsexemplar
Rezensionen anderer Blogger:
Liebe Anja das hört sich ja spannend und erschreckend zugleich an! Ich wusste gar nicht das es solche Spiele auch in echt gibt das ist ja schrecklich! Deine Rezension macht aber auch sehr neugierig aufs Buch! Und ich finde es übrigens sehr toll, dass du die Triggerwarnung erwähnst!