Mit „Die Arena” legt Stephen King ein faszinierendes neues Monumentalwerk vor – seinen umfangreichsten und fesselndsten Roman seit „The Stand – Das letzte Gefecht”. Urplötzlich stülpt sich eines Tages wie eine unsichtbare Kuppel ein undurchdringliches Kraftfeld über Chester’s Mill. Die Einwohner der neuenglischen Kleinstadt sind komplett von ihrer Umwelt abgeschnitten. Und auf einmal gilt kein herkömmliches Gesetz mehr …
Endlich konnte ich mir den Ruck geben zu diesem Roman zu greifen. Dabei war das Interesse stets da. Wenn man dann aber sah, welche Seitenzahl vor einem lag, ging die Lust irgendwie sehr schnell in den Keller. Da mich jetzt aber doch die Neugier ergriff, packte ich mir das Buch und begab mich auf ein sehr intensives Abenteuer.
Da ich King´s Romane selten als wirkliche Horror-Literatur empfand, sondern eher als Mystery-Werke war ich gespannt welches Mysterium sich unter der Kuppel im Buch verbarg. Was ich aber sehr schnell merken musste war, das sich die Geschichte nur wenig mit der Kuppel beschäftigte. Das Hauptaugenmerk lag ganz klar auf den Bewohnern der Kleinstadt Chester´s Mill, welche alles andere als gewöhnlich waren.
Tatsächlich war diese Kleinstadt voller außergewöhnlicher Charaktere. Im Laufe der Geschichte lernte ich eine Vielzahl der Bewohner kennen und erlebte teilweise aus ihrer Sicht was sie in der Zeit unter der Kuppel alles bewältigen mussten. Da nichts aus der Kuppel herauskam, kam auch nichts herein, was ein paar Stadtbewohner dazu ermutigte endlich die Macht ausüben zu können, nach welcher sie sich schon so lange sehnten. Von einem auf den anderen Augenblick verwandelte sich die ansonsten eher ruhige Stadt in eine wirkliche Arena, in der es hieß, fressen oder gefressen werden.
Auf die einzelnen Charaktere möchte ich dabei nicht näher eingehen, da ich möchte, dass sie man sie selbst kennenlernt und sich eine Meinung von ihnen bildet. Eines möchte ich dazu aber sagen. Es wird ein intensives Erlebnis. Dieser Roman lehrte mich Charaktere nicht einfach nur nicht zu mögen, sondern sie regelrecht zu hassen. Dafür sorgten die sehr detaillierten Einblicke in die Psyche der Figuren und ihre Absichten. Dabei wurde ich nicht nur von einer Karte der Stadt Chester´s Mill unterstützt, sondern auch mit einer Liste der Charaktere unterstützt, welche ich am Anfang des Buches fand.
Zum Ende hinnahm das Thema Kuppel dann wieder Fahrt auf, was aber für mich leider nicht reichte. Auch die Erklärung woher die Kuppel kam und was ihr Zweck war, erschien mir zu wage als das ich sie ohne viele Fragen annehmen könnte. Somit war ich am Ende, von der Handlung selbst, sehr begeistert, da Herr King es wirklich schaffte mich unter die Kuppel zu holen. Leider war ich aber auch sehr enttäuscht, da die Erklärung zur Kuppel sich eher undurchdacht anfühlte.
Auch wenn die Geschichte eine gewisse Zeit brauchte um richtig in Schwung zu kommen, schaffte sie es mich aufgrund der außergewöhnlichen Charaktere zu fesseln. Leider galt dies nicht für die Idee mit der Kuppel. Diese wirkte mehr wie ein Nebencharakter, welcher keiner näheren Betrachtung bedarf. Schade, denn emotional und spannungstechnisch hatte der Roman wirklich einiges zu bieten. Nur leider zu wenig Mystery.

Bereits rezensierte Bücher des Autors
Friedhof der Kuscheltiere – Der dunkle Turm: Drei – Der Outsider – Sleeping Beauties – Mind Control – Finderlohn – Mr. Mercedes – Der dunkle Turm:Schwarz
Huhu,
„Die Arena“ ist ein wirklich tolles Buch von King.
Ich finde es gut, dass die Kuppel keine große Rolle spielt und nur quasi der Stein ist, der die komplette Handlung ins Rollen gebracht hat. Und halt zeigt wie die Dorfbewohner wirklich ticken. Es ist immer Wahnsinn, dass er es schafft so viele einzigartige, teils beängstigende Charaktere zu schaffen. Und gefühlt decken sie alle Abstufungen des Wahnsinns ab.
Das Ende und die Erklärung fand ich auch etwas dürftig, aber ich glaube eine bessere ist auch schwer zu finden.
Mich wundert es ein wenig, dass er dem Mystery/Thriller-Genre zugeordnet wird. Ganz zu Beginn galt er noch als Science-Fiction-Horror-Roman.
LG
Hey,
also mit beängstigenden Charakteren hast du genau ins Schwarze getroffen, denn gerade Big Jim´s Sohn löste bei mir so viele Emotionen aus wie lange keiner mehr. Und immer wenn man dachte, es könnte nicht schlimmer kommen, passierte etwas, was noch heftiger war. Einfach WOW. Trotzdem fühlte sich die Kuppel für mich sehr unecht an. Gerade da nie beschrieben wird, das Leute mit Messgeräten schauen was es sein könnte. Es wird nur gesagt das die schlausten Menschen der Erde an einer Lösung tüftelten. Ja, aber wie, wenn keiner die Kuppel erforscht. -.-
Das Ende war dann tatsächlich ein großer Knackpunkt für mich, denn ein paar mehr Infos zu den Wesen wären ja wohl möglich gewesen.
Ja, als ich die Rezension schrieb habe ich auch auf verschiedenen Seiten geschaut, welches Genre nun auf das Buch zutrifft und fand zig Antworten. Ich habe schließlich einfach das gewählt, was für mich am passenden klang.
Viele lieb Grüße, Anja
Hallo Anja,
ich fand Die Arena klasse und ein richtiges King Werk. Ich mag es ja sehr gerne, dass er so sehr auf die Charaktere in seinen Büchern eingeht und diese bis ins Detail ausarbeitet.
Ich mochte das Ende ja im Gegensatz zu dir sehr. Vor allem weil es sowas ganz unerwartetes war (zumindest für mich) und so passte es für mich genau in das King Universum rein. Denn bei ihm sollte man mit allem rechnen. 😉
Eine tolle Rezension hast du da geschrieben. 🙂
Liebe Grüße
Diana
Hallöchen Diana,
hach ich bleibe wohl alleine mit der Meinung dass das Ende nichts war. Alle, die mir ihre Meinung zum Buch sagten, fanden das Ende auch klasse.
Aber so ist das eben bei Büchern.:-)
Das mit Charakteren kann Stephen King wirklich gut. Wenn ich nur an Big Jim denke, werde ich irgendwie automatisch wütend. 😀 Da hat er echt eine Person erschaffen, die man nur hassen kann. Auch sonst war die Atmosphäre einfach jederzeit erdrückend, so das man unbedingt wissen musste, was wohl auf der nächsten Seite geschehen würde.
Trotzdem hätte ich mir ein wenig mehr Mystery sehr gefallen.
Ich danke dir vielmals und wünsche dir jetzt ein erholsames und sonniges Wochenende.
Viele liebe Grüße, Anja
Huhu Anja!
Ah, auf die Arena freue ich mich auch schon sehr, wenn ich denn irgendwann mal im Zuge des King-Projekts dahin komme 😀 Irgendwie schiebt sich bei dem Gedanken an den Plot immer dieser etwas alberne Simpsonsfilm in meinen Kopf, und um dieses Bild endlich loszuwerden, muss ich wirklich endlich das Buch dazu lesen. Was du beschreibst, klingt auf jeden Fall sehr nach King insgesamt. Schon bei The Stand zB ist der alles vernichtende Virus eher ein Randobjekt, auch der große Kampf zwischen Gut und Böse wird nicht so detailliert beschrieben, wie man bei 1700 Seiten denken mag. Vielmehr sind solche Bücher Kings wahre Charakterstudien,und die Auflösung des ganzen Spektakels beinahe banal.
Kennst du schon Needfull Things / In einer kleinen Stadt? Dort sieht man auch ganz großartig, was King neben den mysteriösen Dingen am besten kann: Menschen darstellen.
Alles Liebe!
Gabriela
Juhu liebe Gabi,(Ich hoffe ich darf dich so nennen!?)
ehrlich gesagt musste ich beim Buch stets an den Simpson-Film denken. 😀
Was ich dir auf jeden Fall nicht empfehlen kann ist die Serie zum Buch vorab zu schauen.Die soll zwar anfangs gut sein, aber verliert sich dann irgendwie, weswegen einige das Buch abbrachen.
Zum Buch selbst muss ich sagen, das ich mir es stellenweise als Hörbuch angehört habe. Übrigens sehr empfehlenswert, da der Sprecher einen super Job macht.
The Stand habe ich noch nicht gelesen, war aber eh geplant, da ich mich eigentlich deiner King-Challenge anschließen wollte. Also als Menschenbeschreiber ist King wirklich genial. Gerade deswegen finde ich es so schade, das er seine Geschichte durch diese mystischen Dinge fast schon kaputt macht. Ich hatte das Buch ja nicht lesen wollen um ganz Chesters Mill kennenzulernen, sondern um zu erfahren, was es mit der Kuppel auf sich hat. Dadurch war ich beim Ende einfach nur enttäuscht und fühlte mich auch etwas verarscht. Immerhin hatte ich gerade fast 1300 Seiten gelesen um eine Antwort zu bekommen.
Trotzdem bin ich gespannt, wie dir dann das Buch gefällt und besonders wie du das Ende empfindest.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
Liebste Grüße, Anja
Heyo! Na klar darfst du mich so nennen 🙂
Lustig, dass dir dabei derselbe Film eingefallen ist! Von der Serie hab ich mich bisher auch eher fern gehalten, da hab ich nämlich ganz ähnliche Meinungen gehört wie du.
Ist das Hörbuch zufällig wieder von David Nathan gelesen worden? Schon allein dafür würde es sich lohnen, er liest einfach so sensationell gut!
Es liegen noch 38 Bücher vor diesem hier auf meiner Liste, aber DANN! Dann 😀 bin ich super gespannt auf diese mysteriöse Kuppel und die Bewohner, die darunter hausen.
Ganz liebe Grüße!
Gabriela
PS: Ich freu mich, dass du dich mir anschließt – ich freu mich immer über Mitstreiter auf diesem langen Weg ❤︎