Ein Blaubär, wie ihn keiner kennt, entführt den Leser in eine Welt, in der Phantasie und Humor auf abenteuerliche Weise außer Kontrolle geraten sind. In 13 1/2 Lebensabschnitten kämpft sich der Held durch ein märchenhaftes Reich, in dem alles möglich ist – nur nicht die Langeweile!
Jahre lang lag „Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär“ in meinen Bücherregalen und wurde zwar immer wieder einmal angesehen, aber einfach nicht gegriffen, um es zu lesen. Dies ist nun vorbei, denn ich wollte endlich einmal die Geschichte des Bären hören, welcher mich als Kind in „Die Sendung mit der Maus“ toll unterhielt.
Trotz der vielen Lobe, ging ich ohne große Erwartungen an das Buch heran. Allerdings musste ich genauso schnell merken, das dies nicht möglich war. Schon nach ungefähr 20 Seiten hatte mich das Abenteuer des kleinen Blaubären so ergriffen, das erstaunt da saß und mir einfach nur wünschte, das es nie aufhören würde. Natürlich wurde mir dieser Wunsch nicht erfüllt. Da ich aber zu diesem Augenblick noch über 600 Seiten übrig hatte, war ich erst einmal froh das erfinderische Orm des Autors weiter verfolgen zu können.
Schon der Einstieg ins Buch war wieder ein Erlebnis wie es nur Walter Moers erschaffen kann. Ein Brief von Käpt´n Blaubär und wundervolle Karten, welche Zamonien zeigten, sollten mich einstimmen und verfehlten ihre Wirkung nicht, denn ich war mittlerweile einfach nur mega neugierig. Was ich dann erlebte, hatte ich in diesem Ausmaß wohl nicht erwartet. Die Geschichte des kleinen Bären, welcher in einer Walnussschale zu Zwergpiraten kam und dann von einem Abenteuer in das Nächste rauschte, war nicht einfach nur spannend. Während des Lesens rutschte ich in so gut wie alle Emotionen einmal ab, wobei Überraschung und pure Glückseligkeit wohl am häufigsten in meinem Gesicht zu finden waren.
Doch was wäre Walter Moers ohne seine wunderschönen Zeichnungen? Na ja, zumindest würde es sich nicht wie ein vollständiger Walter Moers anfühlen. Doch hier hatte man die volle Ladung moerserischer Kreativiät, gepaart mit dem unvergleichlichen Humor des Autors. Dabei zeigte sich das nicht nur in seinen Bildern, sondern auch in den herrlich skurrilen Charakteren und Orten welche hin und wieder dafür sorgten, das meine Kinnlade vor Erstaunen nicht mehr zugehen wollte. Eine Sache sorgte jedoch dafür, das, wenn ich sie höre, mich ein Lachkrampf überkommt. Dies ist nichts anderes als die Auszüge >> aus dem „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“ von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller <<. Diese Auszüge spickten das ganze Buch und waren nicht nur unglaublich hilfreich, sondern auch urkomisch.
Zur Haupthandlung möchte ich bewusst nicht viel sagen, denn hier sollte wirklich jeder komplett unvorbereitet einsteigen, um den Flair dieses Buches auch komplett ausschöpfen zu können. Ich bin z.B. noch immer davon begeistert, da ich trotz der vielen Geschehnisse nie den Überblick verlor oder mich auch nur ansatzweise überfordert fühlte. Dieses Stück pure Fantasy, sollte man wirklich einmal gelesen haben. Wenn nicht lesen, dann wenigstens hören. Der verstorbene Dirk Bach gab Zamonien seine Stimme, durch welche er wohl bei den Zamonien-Fans ewig weiterleben wird.
Mein einziger großer Gedanke zu diesem Buch ist eigentlich nur der Ärger darüber, das ich nicht viel eher dazu gegriffen habe. Dieses wundervolle Fantasy-Abenteuer ist von der ersten bis zur letzten Seite komplett dem Orm entsprungen und faszinierte mich mit eigentlich allem, was es mir aufzeigte. Eine ganz klare Leseempfehlung!
Bereits rezensierte Bücher des Autors
Der Bücherdrache – Weihnachten auf der Lindwurmfeste – Die Stadt der Träumenden Bücher Teil 1(Graphic Novel) – Die Stadt der Träumenden Bücher Teil 2(Graphic Novel) – Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr – Das Labyrinth der Träumenden Bücher – Die Stadt der Träumenden Bücher
Hallo Anja,
ach ja, ich liebe dieses Buch total! 😀
Eigentlich ja alle Zamonien Bücher aber das gehört zu einem meiner liebsten. Wenn ich mich entscheiden müsste, was ich zum Glück nicht muss. 😉
Hast du einen Roman mit farbig illustrierten Bildern? Da bin ich schon seit langem am Überlegen, ob ich mich das Buch nochmal holen soll, denn meine Ausgabe hat leider keine farbig illustrierte Bilder.
Außerdem wurde mir vor kurzem das Hörbuch ganz schmackhaft gemacht und jetzt möchte ich das auch gerne hören. Ich denke, egal wie, aber Käpt’n Blaubär kann man immer genießen. 😀
Liebe Grüße
Diana