In London gibt es über 30.000 Polizisten – und dennoch ist die Metropole statistisch betrachtet die gefährlichste Stadt Europas. Da verwundert es nicht, dass auch Magier Opfer von Verbrechen werden, so wie die junge Lebensmagierin Anne. Doch die Entführer haben nicht mit dem Hellseher Alex Verus gerechnet. Er wird nichts unversucht lassen, um Anne zu retten. Die befindet sich inzwischen allerdings in der dunklen Domäne eines Schwarzmagiers, und dort werden sowohl Anne als auch Alex mit dem schlimmsten Albtraum ihrer Vergangenheit konfrontiert. Aber zu ihrem Glück neigen Schwarzmagier nicht nur zu Brutalität und Grausamkeit, sondern auch zu einem bemerkenswerten Mangel an Loyalität …

 

 

 

Mit „Der Meister von London“ ging es für mich in den mittlerweile 5. Band der Alex Verus-Reihe und somit auch wieder in seine magische Welt. Nach den letzten Abenteuern der Reihe war ich sehr gespannt, wohin mich dieser führen würde und muss leider gestehen, dass mir hier leider ein Highlight fehlte. Doch später dazu mehr. 

 

Zuerst ging es wieder einmal in Alex´ Laden, in welchem diesmal die Inventur der magischen Objekte anstand. Ich persönlich fand dies wirklich witzig, da sie zeigte, dass es neben wirklich brauchbaren Gegenständen, auch viele mit sehr geringen Nutzen für Magier gab. Doch ansonsten herrscht leider viel dicken Luft in Alex´ Welt, welche dem Vorgänger zuzuschreiben ist. Teilweise verständlich, teilweise kopfschüttelnd nahm ich dies hin und erfreute mich eher daran, dass man in diesem Band mehr über Alex´ Elternhaus erfuhr und eigentlich auch nicht Alex die Hauptperson in diesem Band war. Tatsächlich ging es diesmal nämlich mehr um Anne und das fand ich mal richtig packend, zumal ihre Lebensmagie wirklich faszinierend ist. 

 

Von der reinen Handlung her machte man also nicht viel falsch. Auch schreibtechnisch konnte man mich überzeugen, da alles sehr lebhaft beschrieben war und das Charakterdesign sehr viel Abwechslung bot. Was mich jedoch schon seitdem 3. Band störte, sind die ewigen Wiederholungen über ihn und die magische Gesellschaft. Wer die Reihe kennt, weiß dies mittlerweile alles, weswegen es nicht immer Wiederholungen bräuchte, die bereits einen gewissen Platz einnehmen.

 

Was mich diesmal aber doch sehr traurig stimmte war, dass es eigentlich keine große Haupthandlung gab. Man erlebte hier nichts, was in den Vorgängern nicht schon geschehen war. Das Entkommen aus der Schattenwelt oder der Versuch mithilfe von Anne ein Ritual durchzuführen waren bekannt, weswegen sich dieser Band einfach wie Versuch 2.0 anfühlte. Nicht dass dies nicht hätte spannend sein können, aber das war es leider nicht komplett. Hier fehlte es mir einfach an etwas Neuem, was der Handlung noch ein wenig mehr Tiefe geben würde. Dies kam aber nicht weswegen es sich wie eine Wiederholung anfühlte.

 

Hier half es tatsächlich nicht einmal Alex´ ehemaligen Meister Richard wieder mit in die Handlung einzubringen. Zwar verschaffte sein Auftritt einen gewissen Aha-Moment, da ein paar Dinge aufgeklärt wurden. Aber ich hätte mir hier einfach ein spektakuläreres Coming-Out gewünscht. Er tauchte auf, ließ ein wenig seine Macht spielen und ging. Tut mir leid, aber für einen so gefürchteten Magier hätte ich mir hier einfach ein wenig mehr gewünscht.

 

 

Auch wenn ich mich sehr darüber gefreut habe, wieder in die Welt der mittlerweile geliebten Charaktere zu tauchen, war ich von der Geschichte an sich schon etwas enttäuscht. Zwar war es schön Alex und Anne besser kennenzulernen, aber  Alex´ ehemaligen Meister so unspektakulär in die Geschichte einzubauen und allgemein Thematiken wieder aufzurollen, die Leser der vorherigen Bände schon kennen, war dann schon sehr schade. Ich hoffe hier sehr, das Band 6 mehr zu bieten hat.
 
 


 

Autor/-in: Benedict Jacka
Übersetzung: Michelle Gyo
Titel: Der Meister von London (Alex Verus #5)
Genre: Urban Fantasy
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3-7341-6253-4
Erscheinungsdatum: 16.11.2020
Preis: 9,99 €


 

Ich danke „Blanvalet und dem Bloggerportal“ für das Rezi-Exemplar

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