„Steamtown: Die Fabrik“

Autoren: Carsten Steenbergen und T.S. Orgel
Preis: 5,99 €
Einband: E-Book
Genre: Steampunk
Seitenanzahl: 296 Seiten
Veröffentlichung:19.08.2016
Verlag: papierverzierer Verlag

Auf den Stufen der Bakers Hall von Steamtown liegt eine bestialisch zugerichtete Leiche. Der junge Agent Eric van Valen wird zusammen mit dem abgehalfterten Pater und Ætheromanten Siberius Grand und dem seltsamen Forensiker Mister Ferret vom Ministerium Seiner Majestät beauftragt, den Mörder zu finden – oder wenigstens jemanden, der schuldig genug aussieht. Doch was als simple Mordermittlung in der Unterwelt der von Plasmalicht und Kohlefeuer erhellten Stadtmetropole beginnt, scheint tiefer zu gehen und konfrontiert sie mit ihren düstersten Albträumen. Albträume, in denen höllische Geschöpfe auf die drei Ermittler lauern, dunkle Vergangenheiten und eine Verschwörung, die die Stadt Steamtown in ihren Grundfesten erschüttert.
Quelle: papierverzierer Verlag
Vorab möchte ich mich bei Carsten Steenbergen und T.S. Orgel sowie dem papierverzierer Verlag für das Leseexemplar bedanken.
Das Genre Steampunk war mir bis zu diesem Buch eigentlich völlig unbekannt. Doch bei der Lesung der Kurzbeschreibung und Leseprobe fand ich sofort Interesse an dieser doch sehr ungewöhnlichen Thematik.

Es gibt nix schöneres als so gut in ein unbekanntes Gebiet vorzustoßen. Eine leichte zu lesende und doch fesselnde Geschichte bekommt nicht jeder hin. Die ersten 100 Seiten waren innerhalb kürzester Zeit verschlungen und hinterließen einen sehr spannenden Film im Kopf. Denn so gut wie alles was im Buch erzählte wurde, konnte ich mir, zumindest auf meine Weise, sehr gut vorstellen. Egal ob Wiedergänger oder Meduse, jedes Wesen konnte ich einem Bild zuweisen. Und doch hätte es mich sehr interessiert wie die Autoren jene Wesen sehen. Bildnisse am Ende des Buches wären sehr aufschlussreich gewesen und hätten zumindest meine Neugier gut versorgt. 

Was mich jedoch ansprach war das Gefühl im London zur Zeit Sherlock Holmes´ zu sein. Denn Droschken und die Untergliederung der Stadt mit dem Armenviertel erinnerte mich doch sehr an die englische Stadt und Whitechapel. Dies allerdings im positiven Sinne da ich ein großer Sherlock Holmes -Fan bin.

Die Persönlichkeiten im Buch sind weit gestaffelt und reichen von Polizisten, Politikern, kuriosen Ärzten über Tunnler (im Tunnel lebende Menschen) und Wiedergänger( tote Menschen welche modifiziert wurden und erneut leben). Auch die Seite der Monster und Schreckenswesen ist gut gefüllt und hinterließ bei mir einen kalten Schauer wenn ich an einem Gullideckel vorbei ging, denn das Grauen kommt aus der Dunkelheit, der Dunkelheit der Abwasserkanäle. 

Mr. Eric van Valen kann ich nicht so recht zu ordnen. Er fiel mir keineswegs negativ auf aber auch nicht sonderlich positiv. Die wenigen Informationen zu seiner Person ließen ihn für mich als „Langweiler“ einstufen. Er gehörte für mich einfach mit zur Geschichte und passte da auch sehr gut rein.  

Viel mehr interessierte ich mich für Mr. Ferret und Mr. Grand. Beiden hatten für mich unvergleichbare Charaktere, die man trotz Alkohol, Drogen oder der Tatsache das sie eigentlich schon tot sind, noch mehr mochte.

Die später dazu stoßende Nichte von Pater Grand konnte erste im Laufe der Geschichte mein Vertrauen gewinnen, war dann allerdings herzlich willkommen. Die Gabe, das im Buch, oftmals beschriebene Plasma zu beeinflussen, fand ich sehr  spannend umschrieben. Wie sie, genau wie ihr Onkel, dazu kam wurde nur teilweise beschrieben. 

Ich bin begeistert, einfach nur begeistert. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen eines für mich völlig fremden Gebiets. Und kann Steampunk-Anfängern, wie mir, dieses Buch nur empfehlen. Tolle Charaktere und eine mehr als spannende Geschichte hinter ließen bei mir einen positiven Eindruck. Ich hoffe es kommt eine Fortsetzung da das Ende doch sehr offen klang.

Traut euch in eine Zeit, in der es noch keine Autos gab aber hochtechnitisierte Cyborgs bereits normal sind. 

 
 

Ich freue mich stets über Kommentare.