»Ich bin Bartimäus, Sakhr al-Dschinni. Damals, vor langer Zeit, war ich frei. Da fegte ich auf einem Wolkenstreif durch die Lüfte und entfesselte im Vorüberfliegen ausgewachsene Sandstürme. Aber das war damals. Und heute – ja heute …«
2000 Jahre sind vergangen, seit Bartimäus auf der Höhe seiner Macht war. Heute, gefangen in der Welt der Magier, spürt er seine Kräfte schwinden. Doch noch will Nathanael ihn nicht aus seinen Diensten entlassen. Unterdessen eignet sich die Widerständlerin Kitty Jones geheimes Wissen über Magie und Dämonen an. Sie will erreichen, dass der ewige Kampf zwischen Dschinn und Menschen beendet wird.
Doch dann wird London von einer bislang unbekannten Macht angegriffen und Nathanael, Kitty und Bartimäus müssen der größten Gefahr der Geschichte der Zauberei entgegentreten. Und das Schlimmste: Sie müssen zusammenarbeiten …
Nachdem die ersten Bände der Reihe mich mit ihren tollen Charakteren und einer etwas anderen Zaubererwelt begeistern konnten, war ich gespannt wie der letzte Teil das große Finale einläuten würde. Immerhin gab es noch so einige offene Fragen. Besonders interessierte mich aber natürlich, was es mit der Pforte des Magiers auf sich hatte.
Der Start ins Buch war gewohnt schön. Ich freute mich auf mein Abenteuer mit Bartimäus und John, wobei ich gespannt war, welche Charaktere aus den Vorgängern auch hier auftauchen würden. Am Ende war dies sogar ein Großteil, denn gerade im Bereich Regierung hatte sich nicht allzu viel getan. Zwar wechselte John seine Stelle, um nun Informationsbeauftragter zu sein, wobei er nur für die Kriegs-Werbung zuständig war. Hier schaute ich schon etwas verwirrt, denn ich wunderte mich stark, woher denn nun plötzlich der Krieg kam.
Tatsächlich war die Freude auf den Band sehr schnell verflogen. Auch wenn es viel Magie gab, fühlte sich das Buch nicht annähernd so gut an, wie seine Vorgänger. Dafür sorgte z.B. das man viel über Regierungsthemen sprach oder eben über den Krieg. Dazu bröckelte der Status der Zauberer, da spätestens hier immer mehr klar wurde, dass sie und „die Gewöhnlichen“ nichts wirklich unterschied. Ein besonderes Ärgernis war aber der ungewohnt langsame Einstieg in die Haupthandlung. Selbst nach der Hälfte des Buches war mir noch nicht wirklich klar, was es nun mit der Pforte der Magier überhaupt auf sich hatte.
Zum Glück gab es da noch Bartimäus und seine flotten Sprüche. Dieser lockerte die, teils doch sehr steife, Handlung etwas auf und brachte mich so zum Hauptergebnis des Buches. Dieses war dann wirklich WOW, hätte aber schon viel eher eingeläutet werden können. Denn da es so spät im Buch eingebaut war, hatte das eigentliche Ende nicht mehr den Platz, den es benötigt hätte. Kurz um, es war zu hektisch. Selbst nachdem großen Finale machte der Autor den Fehler, keine wirklichen Aussagen zu treffen. Immerhin wollte ich wissen, was nachdem großen Knall für die Zukunft geplant war. Doch nichts kam. Ich bekam ein paar Anspielungen und das wars.
Auch wenn die Handlung nicht mehr das Wahre war, konnten die Settings und besonders der Einblick in die andere Welt schon begeistern. Denn wenn mich eines seit dem ersten Band faszinierte, dann wie die Dämonen in unsere Welt kamen und wie sie in ihrer lebten. Hier baute der Autor ebenfalls eine Geschichte auf, welche schließlich vermehrt in Bartimäus´ Vergangenheit führte und dabei interessante Charaktere näher betrachtete. Schade nur, dass man diese tolle Handlung mit einem Krieg verbinden musste.
Na das war ja mal nix. So gar nicht. Nicht mal fertig gelesen habe ich den dritten Band der Bartimäus Reihe. Anja war so nett, mir das Ende zu erzählen, aber auch bei der Kurzfassung regte sich bei mir kein Begeisterungsfünkchen mehr. Allenfalls ein „Hm… okeeee.“ Schade, schade. Aber von Anfang an (Achtung, kleinere Spoiler!):
Der dritte Band, „Die Pforte des Magiers“ spielt ein paar Jahre später als sein Vorgänger. Nathanael alias John Mandrake ist vom arroganten, selbstverliebten Teenager zum arroganten, selbstverliebten Erwachsenen geworden. Noch immer überschätzt er sich maßlos, ist völlig von sich eingenommen und behandelt andere als wären sie als Krümel von seineen Schuhsohlen gefallen. Außer wenn jemand ihm nützlich sein könnte, dann wird er zum Schleimer.
Dass Nathanael nicht meine Lieblingsfigur ist, ist kein Geheimnis, aber in Teil 3 hat er es endlich geschafft, mir so unsympathisch zu werden, dass ich die Kapitel mit ihm am Liebsten übersprungen hätte. Nein, ich übertreibe nicht, es war eine Qual! Kleiner Mistkäfer!
Zugute halten könnte man ihm, dass er gegen Ende des Romans eine gewisse positive Entwicklung erkennen lässt, die mich aber größtenteils nicht überzeugen konnte.
Zum Glück gibt es den Dschhin Bartimäus, der mein Interesse aufrecht erhalten konnte. Sein schwarzer Humor ist einfach klasse und Band drei ermöglicht dem sympathischen Dämon endlich, seinen prächtigen Charakter voll zu entfalten. Der Gute zeigt sich überraschend intelligent und tiefsinnig. Anders als man bislang den Eindruck hatte, hat er klare, nachvollziehbare Moralvorstellugen und kann auch so rchtig vernüftig sein.
Von seiner beesten Seite zeigen kann er sich zum einen in regeläßigen Rückblicken, in denen von seiner Vergangenheitt berichtet wird. Hier lernt man auch endlch den mysteriösen Ptolemäus kennen, dessen Gestalt Bartimäus so gerne annimmt.
Zum anderen gib es einen Menschen, der sich zum ersten mal seit langer Zeit aufrichtig für den Dschinn interessiert, statt ihn nur als Sklaven zu missbrauche, so dass Bartimäus höflich und zivilisiert reagiert. Tja, Mandrake, das hättest du auch haben können!
Die Szenen mit Bartimäus waren entsprechend angenehm zu lesen und auch andere Kapitel, in denen unsere alte Freundin Kitty Jones auftaucht, gefielen mir.
Trotzdem mochte ich den Erzählstil überhaupt nicht. Es ist für meinen Geschmack viel zu lange nicht wirklich etwas passiert. Die titelgebende „Pforte des Magiers“ wird erst spät angesprochen und obwohl ich die Idee dahinter nicht übel fand, konnte sie mich nicht mehr aus den Socken hauen.
Es passiert zu viel Alltägliches, das sich als Hintergrundrauschen bereits durch die Vorgängerbände gezogen hatte (zB die Unzufriedenheit der „Gewöhnlichen“) und jetzt plötzlich DAS Thema sein soll. Das war mir einfach zu fad.
Die meiste Zeit habe ich „halt weitergelesen“ weil ich dachte, es kommt nochmal was besseres. Und ja, es waren schöne, annähernd großartige Szenen dabei, aber immer wieder so viel Langatmiges (und so viel John Mandrake) dazwischen. Wie sehr ich mich am Ende langweilte, wurde mir erst bewusst, als Anja vor mir fertig war. Da dachte ich erst noch, ich lese (bzw. höre) dann ganz gemütlich weiter… morgen oder übermorgen oder vielleicht nächte Woche… aber wirklich passiert ist das nicht. Ich konnte mich einfach nicht mehr überwinden und das obwohl mich die eine oder andere Frage zum Ende doch interessiert hat.
Zum Glück hat Anja mir das Wesentliche berichtet. Und was ich da gehört habe, war im Prinzip genau was ich erwartet hatte: Ein paar nette Wendungen, aber im Großen und Ganzen ein lahmes Ende, das mich nicht überzeugen kann.
In diesem Sinne ist „Die Pforte des Magiers“ für mich der absolute Tiefpunkt der Reihe. Trotzdem behalte ich die ersten beiden Teile in guter Erinnerung… auch wenn ich sie vermutlich nicht noch einmal lesen werde.
Irgendwie wollte dieser Band nicht so recht in das Bartimäus-Universum passen. Zwar gab es einiges an Zauberei und Magie, aber das Hauptaugenmerk lag diesmal viel zu sehr auf der Regierung und ihren Entscheidungen. Damit wurde die Geschichte unglaublich zäh und schaffte es nur mit Bartimäus Sprüchen, ab und an ein wenig Unterhaltung in das Ganze zu bringen. Schade, denn wie ein großes Finale fühlte es sich nicht an, besonders da es zum Ende keine klaren Aussagen gab.
Bereits rezensierte Bücher des Autors:
Bartimäus – Das Amulett von Samarkand – Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe – Bartimäus – Das Auge des Golem
Hallöchen Anja,
Timing und Tempo waren also im 3. Band nicht wirklich optimal. Schade. Ich werd die Reihe trotzdem nicht vergessen. Eine Arbeitskollegin meint, ich solle sie mal irgendwann lesen. Mal schauen.
Band 4 ist also eher ein prequel, ok, gut zu wissen 🙂
Liebe Grüße
Tina
Hi 🙂
Es ist schon ewig her, dass ich die Bücher gelesen habe, aber ich habe sie damals geliebt! Außerdem ist dies nicht das Finale, es gibt nämlich vier Bände 😉
Liebe Grüße,
Jessi
Hey Jessi,
Band 1 und 2 waren auch wirklich toll. Nur dieser Band wollte mich einfach nicht überzeugen.
Das mit den 4 Bänden weiß ich natürlich, aber den würde ich eher als Prequel sehen. ^^
Liebe Grüße, Anja