„Wie sehr willst du leben?“

Autoren: Andrew Holland
Preis: 0,99 €
Einband: E-Book
Genre: Krimi
Seitenanzahl: 264 Seiten
Veröffentlichung: 06.09.2016
Verlag: Createspace

»Ich habe sie getötet. Ich habe meine Schwester getötet. Der, nach dem Sie suchen bin ich.« Mitten auf einer verlassenen Landstraße greift ein Farmer einen kleinen Jungen auf. Nur in Unterwäsche bekleidet, kann das Kind von nichts anderem reden, als davon, dass es seine Zwillingsschwester ermordet hat. Was steckt dahinter? Es ist die größte Suche nach vermissten Kindern, die Amerika je erlebt hat. Bisher konnte immer nur einer der vermissten Zwillinge lebendig gefunden werden, während der andere tot war. Special Agent Howard Caspar vom FBI wird mit seinem Team auf den Fall »Missing Twins« angesetzt. Können Sie den Psychopathen rechtzeitig stoppen oder hat er bereits die nächsten Zwillinge in seiner Gewalt? »Wenn du überleben willst, muss deine Schwester sterben. Wie sehr willst du leben?« 

Vorab möchte ich mich bei Andrew Holland für das Leseexemplar bedanken.

„Wie sehr willst du leben?“ Eine Frage die wir uns wohl so kaum stellen würden. Wieso auch?! Doch welche Wahl trifft man wenn man zwischen sich selbst und seiner Schwester oder Bruder entscheiden müsste? Richtig, die Antwort ist gar nicht so einfach. 

Wir erleben den Krimi aus der Sicht mehrerer Peronen. Zu einem aus der von Special Agent Howard Caspar, der von den letzten Zwillingen oder aber auch aus der Sicht des Mörders. Die Wechsel sind gut gelungen und lassen einen sofort wissen aus welchen Sicht wir gerade die Geschichte erleben können.

Im Buch geht es „eigentlich“ um Howard Caspar, welcher beim FBI ist und nach einer Suspendierung den Fall der „Missing Twins“ wieder aufnehmen soll. Warum „eigentlich“? Weil mir der Mann auch nach dem Ende des Buches absolut fremd ist. Seine Geschichte lässt viel zu viele Fragen offen und das bereits im 1. Band der Reihe. Wir erfahren nur oberflächlich von ihm, was mich zu Teil ganz schön störte. Immer hin will man hier einen neuen Special Agent publik machen und da muss schon ein bisschen mehr kommen. 

Auch seine Kollegen sind für mich wahre Fragezeichen. Denn auch Special Agent Rick Stanton und die Psychologin Kathlyn Turner haben die Charaktertiefe einer Haselnuss. Ich konnte mit beiden nicht viel anfangen, egal ob es ihr Verhalten betraf oder die Gestaltung der Person selbst. Alles war zu klischeehaft. 

Auch die Geschichte um den Fall der „Missing Twins“ war mir zu klischeehaft. Der Täter rächt sich an den Kindern anderer für seine miese Kindheit. Die Kinder selbst taten mir leid , sie können ja nix dafür. Die aber angeblich größte Suche nach einem Psychopath ist übrigens auch sehr weit her geholt. Denn es klingt so,als hätte der Täter bereits 10 Zwillinge oder mehr gefoltert. In Wahrheit schaffen wir nicht mal eine Hand voll. Was nicht schon schlimm genug ist, aber der Geschichte doch einen gewaltigen Dämpfer gibt. Auch warum der Täter so handelt eröffnet sich nur uns Lesern, denn das FBI wird es wohl nie erfahren, was ich schon sehr befremdlich fand.

Der Schreibstil war in Ordnung, auch nicht weltbewegend. Teilweise sind die Passagen sehr stockend und die Sätze sehr abgehackt. Allgemein kam bei mir nicht wirklich Spannung auf. Dafür waren mir die Charakter zu steif und zu unpassend. 

Zu meinem Lieblings- FBI Agent wird Howard Caspar wohl nicht werden. Dafür fehlte mir einfach zuviel im Buch, besonders die Spannung und die Überraschung. Ich finde dies schon sehr schade, da mir die Kurzbeschreibung sehr gefiel. Aber sie hält nun mal nicht was sie verspricht. Schade.

 
 

Ich freue mich stets über Kommentare.