Ab und an muss ich auch einmal loswerden was mich bedrückt und was an meinen Nerven reibt. Dabei geht es allein um meine Empfindungen. Versucht es bitte nicht auf euch zu projizieren und dann zu sagen, das es falsch wäre. Ihr empfindet vielleicht anders und das würde ich genauso akzeptieren, wie ihr es hoffentlich auch bei mir tut. 


 

aktuell ist mehr auf der Erde los als ihr wohl gut tut. Überall tun sich Probleme und Missstände auf, die zu spät erkannt wurden oder bereits Jahrzehnte Sorgen bereiten. Sei es Rassismus, die Person Frau, Polizeigewalt, Lobbyismus, die Politik an sich, Gewalt, Krieg, die Verschmutzung durch Plastik, Kinderarbeit usw.. Wir ersticken förmlich in Problemen.

 

Doch wie ist es für mich als Mensch, der aufgrund seiner psychischen Probleme dies alles mitbekommt? Um ganz ehrlich zu sein, zerfrisst es mich. Denn natürlich gehen all diese Themen nicht an mir vorbei. Aktiv gegen sie vorgehen kann ich aber auch nicht, da mir dazu einfach die Kraft fehlt. Ich kann nur sagen was ich denke und muss mich damit zufriedengeben. Leider reicht dies meinem Körper aber meist nicht und so erlebe ich fast jeden Abend, bis zum Einschlafen eine Dia-Show der Dinge die mich aufwühlen. 

 

Man muss es sich so vorstellen, das ich mich hinlege und auf den Schlaf warte. Doch statt entspannt einzuschlafen zeigt mir mein Kopf die ganzen Missstände auf und gibt mir das Signal das „ICH“ was dagegen machen soll. Dies ist um ehrlich zu sein, ein grauenhaftes Gefühl. Man könnte meinen, mein Körper nötigt mich dazu Lösungen für Probleme zu finden, die ich allein aber nie bewältigen könnte. Es überfordert mich und sorgt dafür das ich nach der Dia-Show die Themen mit in meine Träume nehme und schließlich völlig fertig morgens aufwache. 

 

Nehmen wir als Beispiel die Politik. Schon seit Tagen hat man nichts davon gehört oder gelesen und somit auch keinen Bezug zu aktuellen Politikern und ihren Plänen. Schließlich geht man schlafen und kaum sind die Augen zu, geht es los. Wieso haben wir so viele Politiker? Warum dürfen die sich überhaupt so nennen? Immerhin hat ein Großteil keine wirtschaftliche Ausbildung! Wieso dürfen Diplomaten alles? Wieso können Politiker Steuergelder so einfach ausgeben? Müssten wir Steuerzahler nicht auch ein wenig mit abstimmen dürfen? Wieso sind Lobbyisten erlaubt? Und was ist das eigentlich mit unserem Schulsystem? Jedes Bundesland hat Ferien wann es will. Und dann erst der Lernstoff, ist der nicht vollkommen veraltet? Wieso machen die da nichts? Können die nur reden und Plätze schrecklicher Ereignisse besuchen? -> So geht dies stellenweise 2 Stunden ohne das Stop sagen kann. Schließlich sitze ich da, google meist ein paar Informationen und weine. Denn zu was anderen bin ich in dem Moment einfach nicht fähig.


*Triggerwarnung*


Dies führte schließlich sogar schon dazu das ich Selbstmordgedanken hegte, um diesen Missständen zu entkommen. Denn weg gucken will ich nicht. Aktuell versuchen wir privat alles für uns so umzustellen das wir unsere Meinung klar sagen. Heißt, einkaufen in unverpackt-Läden, Vermeidung von Plastik durch mehr Mehrweg, weniger Fleisch und wenn nur hochwertiges, mehr offline-einkaufen, Kleidung selber nähen, reparieren was zu reparieren geht usw.. Für eine Gleichberechtigung von Frauen bin ich sowieso und verstehe ehrlich gesagt nicht, warum es soviele Probleme bereitet den gleichen Lohn einer Frau zu zahlen. Das Thema Rassismus möchte ich nur anschneiden, denn hier scheiden sich die Wege sehr schnell. Ich bin stets freundlich und wer mir das entgegenbringt, bekommt dies auch gerne zurück. Ich gehe daher meist nicht nach Hautfarbe, sondern nach Benehmen. 

 

Ich versuche in nächster Zeit auch mehr unseren Lebensstil nach außen zu tragen, damit man sieht für was wir stehen. Dabei hoffe ich besonders das mein Kopf endlich einsieht, das ich allein überhaupt nichts verändern kann. Ich hoffe es sehr, denn aktuell ist der ganze Aufwand um an andere Dinge denken zu können sehr kräftezehrend. 

 

One thought on “[Mein Leben mit …] 1000 Sorgen, ein Kopf und der Schlaf”

  1. Hallo liebe Anja,

    erst einmal, vielen Dank für deine ehrlichen Worte und Gefühle.
    Auch wenn ich nie Selbstmordgedanken gehegt habe, kann ich es wohl ansatzweise nachvollziehen, wieso deine Gedanken und Gefühle in diese Richtung gehen.
    Ein erster und sehr wichtiger Schritt für dich, um diesem Impuls nicht nachzugeben, ist darüber zu reden oder eben zu schreiben. Und ich möchte, dass du weißt: „Ich höre dich. Ich lese dich. Ich bin da für dich.

    Ich möchte, dass du weißt, dass du dich bei mir sicher fühlen kannst und mich jederzeit anschreiben kannst (ggf. können wir auch Telefonnummern austauschen und reden). Aber natürlich alles in deinem Tempo. Du musst dich wohlfühlen dich mir anzuvertrauen.

    Sicherlich könnte ich jetzt mit altklugen Antworten zu einigen deiner o.g. Fragen kommen. Aber was wird es dir bringen? Wahrscheinlich nichts, denn diese Antworten sind keine Lösungen für die vielen weltweiten Probleme.

    Aber ich hätte einen Tipp für dein Einschlafproblem. Es ist eine Art Meditationstechnik, die auch aus einem buddhistischen Buch habe und sie hat mir selbst geholfen meine chaotischen Gedanken abends im Bett zu sortieren und herunterzukommen. Das Tolle daran, du musst nicht irgendeine Pose einnehmen, sondern dich einfach nur ins Bett legen und die Augen schließen.

    Und hier geht es los. Aber jetzt lass deine Gedanken nicht um all die Probleme der Welt, die du eh nicht allein lösen kannst, kreisen. Sondern beschäftige dich mit deinem zurückliegenden Tag.
    Sprich: Gehe schrittweise in Gedanken zurück was du getan hast. Mit der letzten Aktivität zuerst, also „rückwärts“ (vom Zubettgehen bis zum Aufstehen).

    Beispiel:
    Ich habe mich auf die rechte Seite gelegt.
    Während ich auf der Bettkante saß, hab ich meine Hausschuhe ausgezogen.
    Der letzte Toilettengang des Tages und das Zähneputzen.

    Ich hab am Nachmittag 100 Seiten des Buches XYZ gelesen.

    Ich habe geduscht.
    Ich habe Zähne geputzt.
    Ich habe mir einen Kaffee gemacht.
    Ich bin aufgewacht.

    Hast du das Prinzip verstanden? Wenn du mittendrin einschläfst, dann ist das super. Dies bedeutet, dass dein Körper und dein Geist deinen Tag so weit verarbeitet hat und andere Gedanken und Gefühle über die Weltprobleme keinen Platz mehr haben. Diese Art von Einschlafmeditation hilft auch dabei, dass das Unterbewusstsein während des Schlafes nicht mehr so viel verarbeiten muss.

    Natürlich geht das nicht von heute auf morgen super. Auch ich, die diese Einschlaftechnik seit Jahren praktiziere, weiche mit meinen Gedanken dabei immer wieder ab. Wenn ich es merke, versuche ich an den letzten Punkt meines Tagesgeschehens, an den ich gedacht habe, zurückzukehren und dort weiterzumachen.

    Für den Morgen habe ich noch folgenden Vorschlag. Steh nicht direkt auf, nach dem Aufwachen. Bleib liegen und höre deinen Körper. Damit meine ich, gehe jeden einzelnen Teil davon durch. Beginne mit den Zehen und Füßen, sprich spüre sie, konzentriere dich auf sie. Und so gehst du immer weiter den Körper nach oben über die Unterschenkel, Knie und Oberschenkel, bis zur Hüfte und Taille, usw.

    Ich hoffe diese beiden Tipps können es dir für die Zukunft gedanklich und körperlich ein wenig leichter machen.

    Liebe Grüße,
    RoXXie

Ich freue mich stets über Kommentare.