die Leipziger Buchmesse ist nun eine Woche her und bot mir somit genug Zeit um alles was ich auf ihr erlebt habe zu verarbeiten. 

 

Bevor ich jedoch mit meinen Frust ein wenig ablasse, möchte ich noch einmal „Danke“ sagen, denn auch wenn ich die Massen an Personen nicht von mir fern halten konnte (wie auch), so war es doch toll zu sehen, wie Blogger und Verlagsmitarbeiter mit meiner Berührungsphobie umgingen. Keine komischen Blicke, kein Augen verleiern oder ein komischer Spruch, sondern meist ernsthaftes Interesse daran, wie es dazu kam und wie ich dagegen kämpfe. Der wohl größte Erfolg bestand bei mir daraus, das ich Maria -> Der Buchdrache wie selbstverständlich antippen konnte. Danach ging es mir zwar dreckig und ich war verwirrt, aber ich bin stolz darauf. 

 

Dazu durfte ich die liebe Anett von „Anetts Bücherwelt“ treffen, welche ich hoffentlich nicht allzu abgeschreckt habe und die Corinna von „Die Bücherwelt von Corni Holmes„. Ich hätte gerne noch mehr getroffen,aber irgendwie wollte mir niemand über den Weg laufen. 🙁

Eigenlob tut selten gut!

 

Auch dieses Jahr besuchte ich neben mir bekannten und größeren Verlagen, auch die etwas kleineren von ihnen. Ich mache dies eigentlich jedes Jahr, da es hier immer wieder faszinierende Neuzugänge gibt. Zudem ist hier der Kontakt meist noch etwas persönlicher, denn so mancher Verlag besteht nur aus einer Hand voll Leute. 

Natürlich ist es auf einer Buchmesse üblich, das hin und wieder auch Autoren bei ihren jeweiligen Verlagen anwesend sind. Ist ja immerhin eine tolle Werbung, wenn der Herr dessen Buch man vielleicht in Erwägung zieht, neben einen steht und ein wenig darüber erzählt. 

Dachte ich mir auch so und begann fröhlich Gespräche mit vielleicht zukünftigen Lieblingsautoren. Leider musste ich hier ganz schnell merken, dass so mancher von ihnen nicht unbedingt dafür geeignet war, seine eigene Reihe zu bewerben. Denn anstatt mir zu erzählen wie man vielleicht auf die Story oder die Charaktere kam, ergingen sich viele Autoren und Verlage in Lobesreden die das Blaue vom Himmel versprachen. 

 

„Sowas spannendes hast du noch nicht gelesen!“

„Die Reihe hat schon eine Riesen Fan-Gemeinde!“

„Mein Name ist in Krimi-Kreisen weit bekannt!“

„Dieses Buch kann dir nur gefallen!“

„Das musst du lesen!“

 

Dies sind nur eine der wenigen Sätze, die mir bei Gesprächen gesagt wurden. Jetzt könnte man natürlich meinen ich wäre pingelig, aber das bin ich nicht. Ich mag es nur nicht wenn man mir Worte in den Mund legt. Dies habe ich übrigens auch zu den Personen gesagt und dafür sehr oft schräge Blicke bekommen. 

Ich erwähnte bloss, das ich mir gerne eine eigene Meinung vom Spannungsgrad oder von der Charaktergestaltung bilden würde, da ich auf Grund meiner Erfahrung nur selten auf die Meinung anderer höre. (Zumindest wenn es um Bücher geht, denn hier spaltet sich die Meinung genau wie bei Musik oder Filmen)

War das etwa zu viel? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich kann sagen, das ich viele böse Blicke geerntet habe, weil ich auf Grund der endlosen Lobeshymnen ein Buch nicht erwerben wollte. 

 

Das Problem für mich war einfach, das ich die Personen explizit gefragt habe wie er z.B. auf seine Charaktere kam oder warum man sich für das Genre entschied oder ob man sich bei gleichgeschlechtlichen Beziehung, auch dafür in der echten Welt einsetzt. Ich mein nur, man nimmt ja nicht aus Spaß 2 Frauen oder Männer die sich lieben. Die Antworten waren leider die oben genannten, was ich absolut nicht verstand.

 

Liebe Autoren und Verlage, bewertet eure Bücher nicht selbst. Ihr habt vielleicht ein anderes Empfinden, als die Käufer der Bücher. Oder wollt gebt ihr demnächst das Geld zurück wenn dem Leser das nicht gefiel was drin stand? Beschreibt uns was in dem Buch passiert, was euch dazu ermuntert hat oder eure Inspiration war, aber bitte hört auf euch zu beweihräuchern, denn das ließ viele von euch unsympathisch und eingebildet wirken. 

Meine Messe-Neuzugänge

 

Wie konnte es auch anders sein, Anja verlässt die Messe natürlich nicht ohne Bücher. Welche das waren seht ihr hier:

 

Nun seit ihr gefragt? Findet ihr ich übertreibe? Mich würde interessieren ob es euch vielleicht auch so ging. 

7 thoughts on “Mein etwas anderer Messebericht”

  1. Hallo Anja.
    Ich war echt überrascht dich anzutreffen und finde es stark, wie du dich da durch die Phobie kämpfst!

    Ja mit solchen anpreisen tu ich mich auch schwer und weiß genau was du meinst!
    Aber zum Glück sind das ja die Ausnahmen

    Liebe Grüße Anett

    1. Liebe Anett,

      ich hatte so Angst das ich dich mit meinem wirren Geplapper verschreckt habe. Man merkte mir eben an, das ich selten wirklich Small-Talk führe und da gerne mal in unwichtige Themen abschweife.
      Ich fand es übrigens total schön dich und deine Tochter zu sehen. Ist halt doch etwas anderes, als immer nur bei Twitter & Co.

      Mach dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße an dich und deine Tochter

  2. Liebe Anja, erstmal einmal möchte ich dir schreiben, wie toll ich es finde, dass du es trotz oder besser gesagt erst Recht mit Phobie eine so große Veranstaltung besuchst. Jeder Schritt zählt!
    Auch ich kann dir bezüglich der doch eher fragwürdigen Empfehlungen zustimmen. Wenn ich die Zeit hätte mit einem Autor zu reden, dann würde ich auch lieber mehr zu Entstehung erfahren und inwieweit die Autorin ihre eigenen Erfahrungen und Wissen in das Buch widerspiegelt. Diese 0815 Empfehlungen wären für mich eher eine Enttäuschung und würde ich eher von Bloggern erwarten, die dafür Werbung machen und das Buch noch nicht gelesen haben. Du übertreibst kein bisschen! Schade das auch bzw. gerade in der Bücherwelt solch eine Oberflächlichkeit herrscht. LG Katsbookworld

    1. Hallo Kat,

      für mich gehört die Buchmesse seit meiner Jugend zum jährlichen Highlight. Zumal sie eigentlich direkt vor meiner Haustür stattfindet. Ich kämpfe jedes Jahr darum, das ich zumindest die Rempler aushalte, denn die sind ja leider unvermeidlich. Allerdings hat sich mein Körper auch dieses Jahr gerächt, denn neben herben Schlafproblemen, spielte mein Körper komplett verrückt. Da half es manchmal nicht mal, die neuen Bücher anzusehen. Es wollte keine Freude aufkommen und so weiter. Die richtig schlimmen Tage erwähne ich lieber nicht.

      Ich hatte echt Angst das man mich für zu pingelig halten könnte, denn ich im Texte verfassen bin ich nicht gerade ein Ass. Ich vergesse gerne Dinge oder mache nebensächliches zu wichtigen. Schön, das es bei dir nicht so ankam. Ich habe Autoren auch ins Gesicht gesagt, das sie mir wegen Spannung oder tollen Schreibstil nix erzählen brauchen, wenn ich die Bücher nicht kenne. Klar waren da die Augen groß, aber was wurde denn erwartet? Das ich zustimme? Bringt ja nichts.

      Ich habe zum Glück aus das Gegenteil erlebt, nämlich Verlage bei denen die Mitarbeiter, über die Autoren sprachen, wie sie auf die Geschichten kamen und was ihre Inspiration war. Kein Das Buch ist toll, super oder der Hammer, nein, es wurde mir erzählt was man sich dabei dachte. Hach, das war toll.

      Liebe Kat, mach dir noch ein schönes Wochenende und fühl dich ganz lieb von mir gegrüßt

  3. Ich verstehe dein Problem gut, das fänd ich auch sehr unsympathisch und das würde mich eher abschrecken, als dass ich das Buch deshalb lesen wollen würde. Dass Autor und Verlag ihre Bücher gut finden, ist logisch und sollte auch so sein, aber ein bisschen sachlicher sollte man an die Sache trotzdem rangehen.

    1. Besonders unsympathisch war ja, das ich explizit nach den Hintergründen der Bücher gefragt habe. Also warum man sich für die Charaktere entschieden hatte oder diese Welt. Dann als Antwort zu bekommen, das alles sooo super und sooo spannend wäre, war da nicht gerade hilfreich. Zum Glück gab es auf der Messe auch Verläge, bei denen es anders war. ^^

Ich freue mich stets über Kommentare.