Bob und Peter halten von Anfang an nicht viel davon, daß ihr Freund Justus auf einer Versteigerung ausgerechnet einen uralten Koffer mit unbekanntem Inhalt ersteigern will. Hätten sie geahnt, welch gefährliche Verwicklungen sich aus dem Besitz des Koffers ergeben würden – sie hätten noch weit heftiger protestiert! Nicht genug damit, daß er neben den Kleidern und Utensilien eines Zauberkünstlers einen Totenkopf enthält: der merkwürdige Schädel kann auch noch sprechen! Ziemlicher Schock für die drei Detektive, die keinesfalls an Spuk glauben. Und kaum beginnen sie, dieses Geheimnis zu ergründen, da ist schon eine ganze Bande Dunkelmänner hinter ihnen und dem Koffer her. Die rätselhaften Sprüche des Totenkopfes führen die drei ??? zu einer wahrsagenden Zigeunerin, auf die Spur des verschollenen Zauberkünstlers und eines unaufgeklärten Bankraubes. Doch als sie den letzten Hinweis zur Lösung des Falles in Händen halten, scheint alles schiefzugehen…
Die drei Fragezeichen schaffen es aber auch durch die einfachsten Dinge einen Fall ins Rollen zu bringen. Was anfangs nur der spontane Kauf eines Koffers bei einer Auktion war, wurde zum Schluss sogar richtig gefährlich für die drei Detektive.
Trotzdem muss ich sagen, dass dies wohl nie meine Lieblingsfolge aus der Hörspielreihe wird, denn spätestens als der obengenannte Bankraub ins Spiel kam, verwirrte mich das Ganze ein wenig. Ich schob es erst darauf, dass ich vielleicht nicht richtig aufgepasst hatte und griff deswegen nochmal zum Hörspiel. Doch auch hier wollte der Funke nicht so recht überspringen. Erst durch eine komplette Zusammenfassung des Falls kam der Aha-Effekt.
Ist dieses Hörspiel deswegen schlecht? Nein, denn tatsächlich bietet es interessante Charaktere und ein paar wirkliche knackige Rätsel für die Detektive. Wo man sich Gedanken machen könnte, wäre der Action/Gewaltgrad, denn dieser ist auch diesmal wieder im gefährlichen Bereich. Natürlich muss man hier bedenken, dass dieses Hörspiel aus dem Jahr 1969 ist, aber das was die Detektive erleben ist grob gesagt echt nicht ohne.
Wo mich die Hörspiele bisher nie enttäuscht haben, ist der audiovisuelle Bereich, denn hier bekommt man wieder einmal einiges geboten. Zwar ist es bei Hörspielen normal, dass es Hintergrundgeräusche gibt, aber ich muss sagen, dass sie hier immer sehr gut getroffen sind. Schon die Auktion am Anfang ist hier ein gutes Beispiel, denn durch das Stimmengewirr der Besucher fühlte es sich so an, als wäre man wirklich da. Ist doch auch ganz schön.
Auch wenn mich die Geschichte an sich nicht so recht in ihren Bann ziehen konnte, steckte sie doch voller Überraschungen und interessanten Wendungen. Besonders loben möchte ich auch die Geräuschkulisse, denn diese war diesmal wirklich erstklassig.
Alfred Hitchcock, Erzähler – Peter Pasetti
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Wawrczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Mathilda Jonas – Karin Lieneweg
Patrick und Kenneth O’Ryan – Wolfgang Kubach
Der Große Gulliver, Zauberer – Joachim Wolff
Mr. „Magic Max“ Maximilian, Zauberer – Richard Lauffen
Kommissar Reynolds – Horst Frank
Mary Miller, Schwester von Spike Neely – Marianne Kehlau (als Marianne Wolters)
Fred Brown, Journalist – Peter Buchholz
Smarty Simpsons, Ganove – Lother Grützner
Mann – Karl-Ulrich Meves
Hauswirt – Reiner Brönneke
Auktionator – Gerlach Fiedler


Regie: Heikedine Körting
Musik: B. Brac/B. George