Jedermann weiß, dass der alte Ebenezer Scrooge ein Geizhals ist und ein Herz hat, das kalt wie Eis ist. Noch nicht einmal das freudige Lichterfest am Heiligen Abend kann es auftauen. Doch an diesem Weihnachtsabend erhält der Griesgram ganz besonderen Besuch: Der Geist eines alten Freundes nimmt ihn mit auf eine Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um ihm zu zeigen, dass Nächstenliebe wertvoller ist als Geld.

Charles Dickens‘ »Weihnachtsgeschichte« ist eine jener zeitlosen Erzählungen, die unterhaltsam und lehrreich für junge wie für ältere Leser sind. Bezaubernde Zeichnungen und ein hervorragender Lesefluss machen diese Adaption von Estelle Meyrand zu einem Comic-Märchen zum Verlieben.

 

 

 

Auch wenn ich mit der Weihnachtsgeschichte mehr den Disney-Animationsfilm, als das Buch verbinde, gehört die Geschichte für mich mittlerweile einfach zu Weihnachten dazu. Wäre es nicht schön eine Version für Kinder zu haben, in welcher die Themen wie Tod, Krankheit und Armut zwar angesprochen werden, aber nicht so stark in den Vordergrund gedrängt werden, dass Kinder Angst davor hätten? Tja hier ist sie!
 


 
Dafür mussten natürlich ein paar Änderungen vorgenommen werden. Hier fing man bereits bei Ebenezers Freund und Kollege Marley an, dessen Tod, nur erwähnt wurde. Dies fand ich aber überhaupt nicht schlimm, den Kinder erfuhren im Verlauf trotzdem,  dass Scrooge gierig und hartherzig war. 

 

Doch wie es bei der Weihnachtsgeschichte nun einmal ist, ging es natürlich darum,  Ebenezer wieder die Schönheit von Weihnachten zu zeigen. Tja und dafür brauchte es neben dem Geist von Marley, auch die Geister der vergangene, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht. Doch die letzten 3 schafften es leider nicht in diesem Band, denn hier führte Marley Scrooge durch die Zeiten, was ich trotz Kenntnisse der ursprünglichen Geschichte sehr angenehm fand.
 


 
Dies lag vor allem am Zeichenstil, welcher mit seinen deutlich kinderfreundlichen Charakteren und dem absolut umwerfenden Buntstift-Look einfach alles verzieh. Nicht das es was zu verzeihen gäbe, denn wie ich schon erwähnte, schaffte man es, die doch eigentlich sehr gruselige Geschichte kindgerecht zu erzählen und darzustellen. Besonders gelungen empfand ich dabei übrigens die Darstellung von Marley´s Geist, welche gerade zu putzig wirkte. Ansonsten waren es die Gesichter aller Charaktere, die mich packten, denn gerade die Familie von Scrooge Angestellten Bob Cratchit wirkte einfach nur herzallerliebst.

 

 

Auch wenn man die Originalgeschichte kennt, dürfte dieser Band das Kind in einem wecken. Nicht nur das man es schaffte die harten und schwierigen Themen angenehm zu verpacken, man stellte sie auch noch so dar das Kinder sie verstehen. Die Kirsche auf dem Eisbecher war hier aber der Zeichenstil von Estelle Meyrand, welcher der Handlung und den Charakteren eine wunderschöne Optik verlieh, die Kinderaugen leuchten lassen dürfte.

 


 

Autor/-in: Charles Dickens, Rodolphe
Illustrationen: Estelle Meyrand
Übersetzung: Anne Bergen
Titel: Scrooge – Eine Weihnachtsgeschichte
Genre: Comic/Kinderbuch
Seitenzahl: 48
ISBN: 978-3-96792-731-3
Erscheinungsdatum: 17.11.2021
Preis: 13,95 €
Ich danke dem „Splitter Verlag“ für das Rezi-Exemplar

2 thoughts on “[Comic-Rezension] „Scrooge – Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens, Rodolphe und Estelle Meyrand”

  1. Hallöchen Anja,

    wirklich Zucker, der Comic, aber ich versteh auch nicht, warum die 3 Geister weg gelassen wurden. Die hätten genauso kindgerecht dabei sein dürfen. Schade, und wäre für mich tatsächlich ein Grund nicht zu dem Comic zu greifen. Dafür mag ich die unterschiedlichen Geister einfach zu sehr.

    Liebe Grüße
    Tina

    1. Juhu Tina,

      ich kann dir eigentlich nur rechtgeben, denn ich glaube es wäre wirklich machbar gewesen die Geister kinderfreundlich darzustellen. Ich verstehe dich daher, wenn du sagst das es ohne die Geister für dich nicht das Selbe ist.
      Zucker bleibt er für mich trotzdem 😛

      Liebe Grüße, Anja

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