Am Anfang war das Chaos. Gaia, die Erde, und Uranos, der Himmel, wurden daraus geboren und brachten die ersten Wesenheiten der Schöpfung hervor. Monstren von grenzenloser Gewalt, die sich gegen ihre Eltern auflehnten, angeführt von Kronos, dem gefährlichsten der Titanen.

Aus Angst davor, seinen Kindern zum Opfer zu fallen, wie einst sein Vater ihm zum Opfer fiel, verschlingt Kronos jedes seiner Kinder gleich nach der Geburt. Doch seine Gemahlin Rhea bringt einen Sohn im Verborgenen zur Welt. Sie nennt ihn Zeus…

Woher stammen Zeus und die anderen Olympier und wie kam es zu ihrer Herrschaft über die Menschen? Dieses Album geht zurück zu den Urmythen der griechischen Sagenwelt und widmet sich den Ursprüngen ihrer Schöpfung.

 

 

Nachdem ich nun bereits einige Bände aus der Reihe „Mythen der Antike“ gelesen hatte, freute ich mich besonders auf diesen, da er den Anfang der griechischen Mythologie darstellte.

 

Um so begeisterter war ich vom ersten Abschnitt des Bandes, in welchem man den Weg vom Chaos bis zu Kronos Erhebung zum Herrscher der neuen Welt betrachten konnte. Dies war nicht nur inhaltlich sehr interessant, sondern wurde auch noch episch in Szene gesetzt. Allein die Darstellung der Titanen in Gaias Inneren waren ein absolutes Meisterwerk.

 

 

Warum man sich dann aber entschied, den Zeichenstil zu wechseln, ist mir ein Rätsel. Denn von klaren Bildern ging es nun zu völlig überzeichneten Figuren, bei welchen die Emotionen meist unglaublich verzerrt wirkten, da sie voller Streiche bzw. Schatten waren. Doch auch bei der Darstellung der Ereignisse ließ es dann nach, denn da es hier deutlich weniger Texte gab, mussten die Bilder die Geschichte erzählen. Und das taten sie oftmals nicht. Als Zeus gegen eine Echidna (deren Bezeichnung nicht einmal erwähnt wird) kämpft, sagt er plötzlich „Ich verstehe….!“. Schade nur, dass ich es nicht verstand. Solche und ähnliche Momente gab es öfters.

 

Doch zum Glück blitzte hin und wieder etwas Handlung durch, in welcher man dann auch den Zusammenhang verstand. Optisch sagte mir das zwar trotzdem nur so semi zu, aber hier erfuhr ich beispielsweise, wie Zeus seinen Blitz bekam.

 

 

Nach der eigentlichen Handlung findet man dann noch einen Abschnitt, in welchem es um die philosophischen Aspekte der griechischen Mythologie und dessen Verweltlichung geht. Da ich aber keine philosophische Ader habe, konnte man mich hier leider nicht mitreißen.

 

 

Der Einstieg in „Die Geburt der Götter“ war einfach nur eine Wucht. Doch da man ab Zeus´ Geschichte auf einen anderen Zeichner wechselte, der es nicht komplette schaffte den vorgegebenen Text optisch zu untermalen, ging vieles an Freude für die Handlung flöten. Das war echt schade, denn so kann ich den Band nur Personen empfehlen, welche die Geschichte von Kronos und Zeus kennen.

 

Autor/-in: Luc Ferry, Clotilde Bruneau
Illustrationen: Dim D., Federico Santagati
Übersetzung: Harald Sachse
Titel: Mythen der Antike: Die Geburt der Götter
Genre: Graphic Novel
Seitenzahl: 56
ISBN: 978-3-98721-017-4
Erscheinungsdatum: 26.10.2022
Preis:16,00
Ich danke dem „Splitter Verlag“ für das Rezi-Exemplar

Ich freue mich stets über Kommentare.