Klirrende Kälte herrscht, Wölfe ziehen umher, und nicht nur bei Nacht liegt ein finsterer Schatten über der winterlichen Welt. Bis eine laute Stimme ertönt, die das Feuer in den Herzen der Menschen neu entfacht… Ho, ho, ho! Star-Autor Grant Morrison wendet sich in seiner neuesten Saga KLAUS einem Helden zu, den jeder kennt, von dem wir aber kaum etwas wissen – ein Fest von einem Comic.

 

 

 

Egal ob Weihnachtsmann oder Santa Claus, diese Namen lassen Kinderherzen höher schlagen und Erwachsene zumindest dann happy sein, wenn die Kinder mit den Geschenken glücklich sind. Doch auch mit ihrer Herkunft faszinieren die vielen Namen des Santa Claus, da es viele verschiedene Versionen in versc 
hiedenen Ländern gibt. Um so gespannter war ich nun also, wie die „wahre“ Geschichte von Santa Claus lauten könnte und stürzte mich dafür regelrecht in den ersten Band.

 

 

Wie es vielleicht schon das Cover verraten dürfte, hatte man es hier nicht mit einem kugelrunden Herren in roter Kluft zutun, sondern mit einem muskelbepackten Mann, welcher statt von Rentieren, von einer Wölfin begleitet wurde. Doch gerade dies machte mich neugierig, denn es klang im Zusammenhang mit der Kurzbeschreibung deutlich interessanter als so manche derzeit bekannte Form.

 

Somit machte ich mich in die fiktive Stadt Grimsvig auf und lernte hier nicht nur Klaus, sondern auch eine völlig neue Definition des Weihnachtsfestes kennen. Im Band nannte man das winterliche Fest nämlich Julfest, welches man auch noch heute in den nordeuropäischen Ländern kennt und feiert. Schon allein damit hatte man mich, denn die Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten, machte die Handlung unglaublich spannend und fast schon glaubwürdig.
 

 

Doch um was ging es denn nun genau? Natürlich vor allem um Klaus! Und schon hier gab es eine ganze Menge zu erleben, da man z.B. erfuhr, wie seine treue Wolfsfreundin kennenlernte und natürlich wie es dazu kam, dass er Geschenke für Kinder von Grimsvig durch Schornsteine fallen ließ. Sein Gegenstück war die Stadt Grimsvig selbst bzw. Baron Magnus, welcher die Stadt regelrecht unterjochte und sogar Spielzeug beschlagnahmte, um es seinem kranken, im Schloss lebenden, Sohn zu übergeben. Ja, man spielte hier die Karte „Gut gegen Böse“ aus, aber ohne zu vergessen, das Personen die z.B. Befehlen gehorchen, diese auch hinterfragen oder aber auch anstandslos ausführen können. 0815-Charaktere waren hier daher wirklich nicht zu finden. Dies traf auch besonders auf Baron Magnus selbst zu, welchem man die Gier nach Macht und Ansehen nicht nur ansah, sondern in jedem Satz heraushörte. Trotzdem war er mir zum Ende hin sogar recht sympathisch. Nicht weil er seine Fehler einsah oder gar der Stadt half, nein, sondern weil er wohl den ikonischsten Gegner heraufbeschwörte, den man sich in einem Buch wie diesem nur vorstellen konnte. 

 

Wer bis jetzt also hoffte hier eine doch recht sanfte Geschichte zu erhalten, denn muss ich leider etwas enttäuschen. Jedoch wirklich nur etwas, denn auch in dieser Handlung gab es neben der Action, auch emotionale Momente, die dann auch optisch wunderschön in Szene gesetzt wurden. Allgemein faszinierte mich der Band mit seinen detailreichen, aber auch eindrucksvollen Bilder welche zum Ende hin, einen regelrechten WOW-Faktor erhielten. Als sehr schade, empfand ich nur, dass man das Geheimnis, warum gerade Klaus mit den Waldgeistern kommunizieren konnte, unbeantwortet ließ. Jedoch würde ich dies nur als kleines Manko sehen, denn schon allein die Darstellung dieser Wesen war atemberaubend. 

 

 

Eindrucksvoll, spannend und emotional packend – was anderes fällt mir zum ersten Band dieser zweiteiligen Reihe einfach nicht ein.

 


 

Autor/-in: Grant Morrison
Illustrationen: Dan Mora
Übersetzung: Carolin Hidalgo
Titel: Marc-Oliver Frisch
Genre: Comic/Fantasy
Seitenzahl: 212
ISBN: 9783741625367
Erscheinungsdatum: 28.09.2021
Preis: 29,00 €

Ich danke dem „Panini Comics“ für das Rezi-Exemplar

 

 

Ich freue mich stets über Kommentare.