heute vor einer Woche war es für mich wieder soweit und es ging auf die Leipziger Buchmesse 2018.

Seit ich 13 bin, besuche ich nun schon diese Messe und jedes Jahr freue ich mich erneut darauf. Zwar änderte sich über die Jahre der Grund für den Besuch, aber der Spaß an ihr blieb. 


Dieses Jahr war für mich allerdings vieles anders, denn ich besuchte die Messe das erste Mal als akkreditierte Bloggerin. Und ganz ehrlich? Ich fühlte mich mit meinem Presseausweis wie ein kleiner Promi. ^^

Besonders als wir auf dem Presseparkplatz parkten und durch den Fachbesucher-Bereich gingen, konnte ich meine Hibbeligkeit kaum noch verstecken. Mein Freund nahm das natürlich alles ganz locker und machte sich über mich lustig, aber ich war im Himmel auf Erden angekommen. 

Die Jacken wurden abgegeben und dann hieß es für mich tief einatmen und auf ins Gemenge. Wie viele bereits wissen, habe ich sehr starke Probleme damit mich anfassen zu lassen, weshalb ich natürlich schon im Vorfeld gefragt wurde, warum ich mir dies überhaupt antun würde. Die Antwort ist leicht: Ich kämpfe! Ich habe mich monatelang auf diesen einen Tag vorbereitet, habe mir die verschiedensten Situationen vorgestellt und innerlich dagegen gekämpft, habe Skillz angewendet, die den Druck in gemäßigte Bahnen bringen sollen und mich zumindest soweit bekommen das ich für 8 Stunden Berührungen an meinen Armen nicht unbedingt dulde,sie aber für geraume Zeit ertragen konnte. Natürlich gab es zwischendurch Situationen wo ich mich am Ende meiner Kräfte wähnte, aber dann wurde eine Pause eingelegt und ich probierte mich einigermaßen wieder zu beruhigen. In solchen Momente schellte ich mich, überhaupt das Haus verlassen und mich diesen Druck ausgesetzt zu haben. Kurz gesagt, ich führte einen regelrechten Krieg in mir. 


Ein Grund warum ich auf die Messe kam, war um endlich einmal Blogger live kennen zu lernen. Egal ob vom Blog oder von Twitter, ich war neugierig und wollte mich meiner Angst vor neuen Kontakten stellen. Leider vermasselte ich ein Gespräch nach dem anderen und ganz ehrlich, ich schäme mich noch immer für jedes einzelne. Ich überrumpelte Bloggerinnen förmlich in dem ich sie anquatschte, ohne auch nur zu erwähnen wer ich bin und was ich will. Man merkte stark das ich den Kontakt zu realen Personen sehr selten praktiziere. Somit erntete ich sehr viele fragwürdige Blicke, die ich auch vollkommen verstehe. Hiermit möchte ich mich nochmal bei Anna von „Ink of Books“, Kaddy von „Kaddy KD“ , Jenny von „Jen love to read“, Lotta von „Völlig Verlottat“ und Babsi von „The blue siren“ entschuldigen, da ich diese Mädels wohl nachhaltig verschreckt habe. 


Kommen wir von meinen enttäuschenden Kommunikationsversuchen zu den erfreulicheren Sachen, nämlich den Büchern. 


Insgesamt zogen 12 neue Bücher bei mir ein, auf welche ich schon wahnsinnig gespannt bin. Hier könnt ihr sie einmal ersehen.


Die Bücher: 
 
Klappentext:
 
Der Unternehmer und Kunstsammler Werner Gilde ist auf Hiddensee verstorben. Am offenen Grab bezichtigen sich Witwe und Sohn gegenseitig, Gilde ermordet zu haben. Die Inselpolizisten Ole Damp und Stefan Rieder glauben zunächst, es ginge bei dem Streit nur um das Erbe. Immerhin besaß Gilde eine wertvolle, einmalige Kunstsammlung mit Werken des Hiddenseer Künstlerinnenbundes. Doch dann wird sein bester Freund, der Inselmaler Hans Kempe, tot am Boddenufer gefunden. In seinem Haus entdecken die Polizisten eine Fälscherwerkstatt. Der Betrug mit Kunstwerken scheint das Motiv für den Mord zu sein. Und dann stellt sich tatsächlich heraus: Auch Gilde wurde getötet. Mit Gift. Damp und Rieder stehen bei ihren Ermittlungen wieder am Anfang.

 

»Schwarzer Peter« ist der inzwischen fünfte Fall des eigenwilligen Ermittlerduos Damp und Rieder, in dem Tim Herden eine spannende Kriminalgeschichte mit vielen wiederzuerkennenden Ortsdetails liefert.

 

Scheffler, Andreas: Alle spinnen. Ich stricke. (Geschichten)
Klappentext:
 
Kleine Alltagsgeschichten ganz groß!
Wenn wandernde Rentner, überfürsorgliche Mütter oder besoffene Fußballfans im Zugabteil ihr Unwesen treiben, einem der Kumpel eine junge, hübsche Freundin aufschwatzen will oder der Nikolaus auf dem Weihnachtsmarkt Amok läuft; wenn man auf der Toilette von Nora Roberts und in seinen Träumen von Thomas Mann behelligt wird, dann bleiben einem nur noch Wahnsinn oder Galgenhumor.
Neues von einem der Mitbegründer der Berliner Lesebühnenszene: Mit satirischem Blick und feinem Gespür für die Kuriositäten des Augenblicks strickt das »Frühschoppen«-Urgestein Andreas Scheffler aus den Spinnereien seiner Mitmenschen oder eigenen Eseligkeiten wunderbar lakonische Geschichten.
Mit einem Vorwort von Manfred Maurenbrecher
 
 
Klappentext:
 
Der zweite Fall für Kommissar Berg.

 

Ein Roman noir über die Machenschaften von Politikern und Meinungsmanipulation. Für die Recherche dieses Romans ist der Autor sogar Parteimitglied einer populistischen Partei geworden – mit einer Fake-Identität natürlich.
 
Klappentext:
 
Das erste Buch des Schöpfers von Mad Men: Ein kleiner Band. Ein großer Roman.

 

Mark und Karen Breakstone haben spät geheiratet. Bald kündigt sich Nachwuchs an, die Tochter wird auf den Namen Heather getauft, und die kleine, wie es scheint, recht perfekte Familie lebt ihr von materiellen Sorgen freies Leben in Manhattan. Doch das Dreieck Vater-Mutter-Kind ist labil. Heather, das von allen vergötterte Mamakind, verändert sich, als sie in die Pubertät kommt, sie wendet sich von der Mutter ab, die das nicht verkraftet.
Parallel erzählt Matthew Weiner das Schicksal von Bobby Klasky, Kind einer drogensüchtigen Prostituierten, geboren in die Hölle hinein. Sein Lebensweg führt ihn nach einer Vergewaltigung ins Gefängnis, wo ihm der letzte Rest von Menschlichkeit abhanden kommt. Als sich die beiden Geschichten kreuzen, kann es nur zur Katastrophe kommen. Und im Mittelpunkt steht, ohne es zu wissen, Heather. 

 

Reue
Klappentext:
 
REIZ DES VERBOTENEN  Ein Dorf in Deutschland. Sie – jung, hübsch und beruflich erfolgreich, ihr Ehemann – derb und eher schlicht. Dass er nur am Wochenende zu Hause ist, stört sie nicht. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn dieser Untermieter nicht wäre. Am Anfang spielt sie nur mit ihm. Aber die Versuchung ist zu groß. Und plötzlich ist es ernst. Doch als sie beschließt, die Karten auf den Tisch zu legen, ist einer tot und für die Wahrheit ist es zu spät. Ein eindringlicher Roman, aus unterschiedlichen Perspektiven anhand von Rückblenden erzählt. Hart, präzise und mit der nüchternen Sprache eines Tarantino!
 
Ein zufälliger Irrtum über die Liebe
Klappentext:
 
Pizza im Baumhaus, tanzen zu Prince, die Welt durch eine lilafarbene Brille betrachten – all das ist für die kleine Willow Liebe. Es sind die Stunden, die sie mit ihrer lebenslustigen Mutter Rosie genossen hat. Doch seit sich die Eltern getrennt haben und Rosie in ihrer eigenen Dunkelheit verschwindet, steht Willow vor einem Rätsel: Ist die Liebe nur ein zufälliger Irrtum oder zeigt sie sich auch noch in anderen Farben?
 
Zu nah
Klappentext:
 
Die angesehene Wissenschaftlerin Eleanor Costello ist tot. Erhängt in ihrem Schlafzimmer. Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department und schwer gezeichnet von ihrem letzten Fall, glaubt nicht an Selbstmord. Jemand war bei Eleanor, als sie starb. Jemand, der sadistische Lust an brutalen Spielchen hat. 

 

Schon bald wird eine zweite Leiche gefunden: eine junge Frau – zu Tode gefoltert. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und für Frankie geht es erneut um Leben und Tod.
 

 

Coverbild Unter Fremden von Jutta Profijt, ISBN-978-3-423-26165-4
Klappentext:
 
Madiha muss aus ihrem syrischen Heimatdorf fliehen und landet in einem deutschen Flüchtlingsheim. Die strapaziöse Flucht überlebt die gehbehinderte Frau nur durch die Hilfe eines fremden Mannes, Harun. Eines Morgens ist Harun verschwunden. Auf Drängen ihrer deutschen Betreuerin gibt Madiha eine Vermisstenanzeige auf. Noch in derselben Nacht fliegt ein Molotow- Cocktail in das Zimmer, und Haruns Kleidung wird gestohlen. Die sicher geglaubte neue Welt jagt Madiha immer mehr Angst ein. Doch das Schicksal Haruns lässt ihr keine Ruhe, und sie beschließt, sich selbst auf die Suche nach ihm zu machen. Kurz darauf bemerkt Madiha, dass sie verfolgt wird.
 
Coverbild Ocean City - Jede Sekunde zählt von R. T. (F.M.Reifenberg, Ch.Tielmann) Acron, ISBN-978-3-423-76199-4
Klappentext:
 
Welcome to Ocean City
Am helllichten Tag wird Jacksons bester Freund Crockie von den Sicherheitskräften der Stadt verschleppt. Und es kann nur einen Grund dafür geben: Crockie hat das Zahlungssystem der Stadt angezapft! In Ocean City, einer auf dem Meer treibenden Megacity, ist die Währung Zeit. Mehr aus Spielerei haben Jackson und Crockie einen Weg gefunden, mit einem selbstgebauten Transponder Zeitkonten zu hacken. Der Trick ist verführerisch einfach – und Crockie kann nicht widerstehen. Jetzt muss Jackson das verräterische Gerät noch vor dem Geheimdienst finden. Andernfalls sind er und ihre beiden Familien in höchster Gefahr – nur hat Jackson keine Ahnung, wo in der 15-Millionen-Stadt er seine Suche starten soll.
17 Erkenntnisse über Leander Blum
 
Klappentext:
 
Sie sind talentierte Streetartkünstler und beste Freunde seit frühester Kindheit. Ihre Pieces findet man überall in der Stadt an Mauern, U-Bahn-Waggons und verlassenen Fabrikgebäuden, aber niemand weiß, wer sich hinter dem geheimnisvollen Tag BLUX verbirgt. 

 

Jonas und Leander. Leander und Jonas. Nichts kann sie trennen. 

 

Bis sich Leander in Rapunzel verliebt, das süße Mädchen mit den goldenen Haaren, die bis zum Po reichen. Und Jonas über das Märchen vom chinesischen Pinsel stolpert und sich in eine Katastrophe malt. 
Klappentext:
 
Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Dass man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!
 
Klappentext:
 
Für ihre Eltern war Susa das lange ersehnte Kind, es fehlte ihr an nichts. Dass sie adoptiert wurde, hat sie nie gestört. Als erwachsene Frau verspürt sie zwar eine leichte Neugier auf die leibliche Mutter, aber als sie Viola kennenlernt, ist diese für sie eine Fremde. Doch das Treffen setzt mehr in Bewegung als vermutet. Die Frage, was Familie eigentlich ausmacht, erhält für Susa eine neue Bedeutung, auch, weil sie sich in Henryk verliebt, der zwei Töchter mit in die Beziehung bringt. 
 

 

In ihrem neuen Roman begibt sich Annette Mingels literarisch auf die Spur unseres prägendsten und faszinierendsten Beziehungsgeflechts: der Familie. Sie erzählt von den vielen Spielarten moderner Beziehungen und davon, was Familie heute ausmacht, von Nähe und Geborgenheit, von Distanz und Konkurrenz, von der Unmöglichkeit, einander ganz und gar zu verstehen, von der Brüchigkeit des Ganzen, aber auch von seiner Belastbarkeit.
 
Signiert ist leider keines der Bücher, da ich entweder den Autor verpasste oder sie an einen anderen Tag erst die Messe besuchten. Trotzdem bin ich sehr stolz auf meine neuen Bücher.
Gerade die Messe zeigte wieder wie viel ich noch lesen möchte, denn am liebsten hätte ich so manchen Verlagsstand als Ganzes mitgenommen. ^^
 
Bei der Bewertung eines Buches beachte ich auch stets wie robust der Einband ist. Ich bin und bleibe ein Fan von Hardcovern, da diese zum einen sehr gut von alleine stehen und zum anderen, da sie ehr gegen Schäden an Ecken und Cover gewappnet sind. Auf der Buchmesse durfte ich diesmal eine neue Art von Einband bewundern, welche bereits bei Rowohlt, als auch bei Gemeiner eingesetzt wurden. Man teilte mir allerdings mit, das dieser Einband aktuell noch erprobt wird. Bei dem Einband handelt es sich um ein vereinfachte Form des Hardcovers, bei dem man allerdings die oberen Kanten offen ließ. Dies sorgt dafür das man die Farbe der verwendeten Pappe sieht. Allerdings sind die Kanten dadurch sehr scharf und anfällig für Eindrückungen. Mich konnte diese Art von Einband daher nicht überzeugen. Die beiden Bücher welche diesen hatten, wiesen bereits beim Auspacken zu Hause, Schäden an Ecken und Kanten auf, was mich sehr ärgerte.  
 
Den Tag auf der Messe ging ich ohne Termine oder Pläne an. Auch Lesungen ließ ich außen vor, da ich es zum einen nicht mag, wenn mir jemand etwas vorliest und zum anderen, da ich mich zwischen viele andere setzen oder stellen müsste, was ich höchstens für 10 Sekunden aushalten würde. Ich bummelte mit meinem Freund von Verlag zu Verlag und hatte hier tolle Gespräche sowohl mit Verlagsmitarbeitern, als auch mit Autoren. Ein großes Danke schön möchte ich hier noch einmal an die netten Damen und Herren richten, welche für die Verlage vor Ort waren und es akzeptierten, das ich ihnen nicht die Hand geben konnte. Es war toll wie rücksichts- und verständnisvoll sie mit mir umgingen. Teilweise wurde ich sogar gefragt, wie ich mein Leben bestreite. Hier waren die Reaktionen unterschiedlich und reichten von traurigen Blicken bis hin zu Komplimenten für meinen Mut. Beides bewies mir allerdings das ich auf einen guten Weg bin, der zwar noch sehr lang ist, aber ein Ziel hat.
 
Wenn es etwas gibt, was ich jedes Jahr aufs neue gerne mache, dann mir die Cosplayer anschauen. Auch diesmal war es wieder ein Fest für die Augen, da man bei einigen Kostümen einfach merkte, das monatelang Arbeit darin steckte. Da ich aber schon lange aus dem Manga-Genre raus bin, kann ich mittlerweile nur die gängigsten Charaktere zu ordnen. Aber auch wenn ich ein Kostüm nicht zu ordnen konnte, gab es immer wieder etwas zu bestaunen.
 
Nächstes Jahr werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein. Dann vielleicht auch mit ein wenig mehr Planung. Bis dahin heißt es abwarten und Tee trinken ( gerade bei dem Wetter).
 

5 thoughts on “[Bloggerleben] Die Leipziger Buchmesse 2018 & Ich”

  1. Liebe Anja,

    ein ganz wunderbarer und offener Bericht über dich und deine Erlebnisse auf der Messe! Man spürt deinen Mut, deine wärme und deine Begeisterung :>

    LG Sabrina

  2. Hey Anja,

    Ich bin mir sicher, du musst dich für gar nichts entschuldigen. Auf einer Messe prallen für jeden so viele Eindrücke auf einen herein. Du hast dich getraut auf dei Leute zuzugehen und sie anzusprechen und das ist doch für sich gesehen toll. Diesen Mut muss man schließlich auch erstmal aufbringen.
    Ich wünsche dir viel Kraft für deinen weiteren Weg und finde es toll, dass du an deinen Ängsten arbeitest. Nächstes Jahr geht das alles bestimmt schon viel besser.

    LG, Moni

  3. Liebe Anja,
    wenn du eines nicht getan hast, dann mich zu verschrecken!
    Es ist ganz normal auf der Messe in der Menge angequatscht zu werden. Und mir ist es peinlich, dass ich dich nicht gleich erkannt habe.
    Du warst auf keinen Fall seltsam oder hast komisches Zeug geredet!
    Ich hab mich sehr gefreut, kurz mit dir zu Plaudern und ich finde es sehr bewundernswert, dass du dich der Messe trotz deiner Ängste gestellt hast. Außerdem schreibst und redest du offen darüber und ich denke, das ist wundervoll.
    Schäm dich bitte nicht oder fühl dich schlecht, du bist gut wie du bist. <3

Ich freue mich stets über Kommentare.